Foda hat nicht nur gute Erinnerungen an Tschertschessow

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ÖFB-Teamchef über Russen, gegen den er 1993 mit Leverkusen im Elfmeterschießen verlor: "Ruhig, sehr clever, sehr routiniert"

Österreichs Fußball-Teamchef Franco Foda hat seinen Fokus vor dem hochkarätigen Testspiel-Triple, das in den kommenden zwei Wochen ansteht, primär auf Auftaktgegner Russland gerichtet. Die Russen gastieren nach ihrem Trainingslager in Neustift im Stubaital am 30. Mai in Innsbruck. Foda versammelt sein Team am Freitag, ein erstes öffentliches Training steigt Samstagvormittag (10.30 Uhr) in Schwaz.

Mit Russlands Nationaltrainer verbinden Foda nicht nur zahlreiche Ligaduelle Ende der 90er-Jahre, als er bei Sturm Graz verteidigte und Stanislaw Tschertschessow beim FC Tirol das Tor hütete. Aus dem deutschen Cup-Viertelfinale 1993 gibt es auch eine besonders schmerzhafte Erinnerung: Damals hatte Tschertschessow mit Dynamo Dresden im Elfmeterschießen Foda und seinen damaligen Club Bayer Leverkusen eliminiert.

Foda verwertete zwar vom Punkt, der Tscheche Pavel Hapal schupfte seinen Elfmeter aber Tschertschessow in die Arme. Dieser war im Tor einfach stehengeblieben. "Das sagt auch etwas über die Person aus, dass er ruhig ist, sehr clever, sehr routiniert", sagte Foda über seinen Kollegen. "Das überträgt er auch auf die russische Nationalmannschaft."

Tschertschessow ist seit Sommer 2016 im Amt, Foda traut den Russen bei der Heim-WM ab 14. Juni (Eröffnungsspiel gegen Saudi-Arabien) auch eine Überraschung zu. "Sie haben eine große Möglichkeit, gerade zu Hause sich zu präsentieren. Mit den Fans im Rücken können sie vielleicht außergewöhnliche Leistungen zeigen", meinte der ÖFB-Teamchef.

In den jüngsten Testspielen lief es für die Russen nicht nach Wunsch, fünf Partien sind sie mittlerweile sieglos. Foda warnte dennoch vor dem Pressing, das Tschertschessow seiner Mannschaft mitunter verordnet. "Sie sind im Spiel nach vorne sehr aggressiv, spielen zügig nach vorne", erklärte der Deutsche. "Sie spielen gutes Gegenpressing, da gilt es für uns einfach Lösungen zu suchen. Aber die werden wir haben."

Sechs Trainingseinheiten hat Foda in Tirol angesetzt, bevor es am Tag nach dem Russland-Spiel nach Klagenfurt geht. Dort steigt am 2. Juni der mit Spannung erwartete Vergleich mit Weltmeister Deutschland. Dessen Erfolgscoach Joachim Löw war wie später auch Tschertschessow Tirol-Trainer. Und wie der Russe spielte auch Foda selbst unter dem Weltmeister-Macher - im Herbst 1996 beim VfB Stuttgart, den er für mehr Einsatzzeit im folgenden Winter in Richtung FC Basel verließ.

Als Trainer warten nach drei Siegen in drei Spielen als ÖFB-Teamchef in den nächsten Wochen seine bisher größten internationalen Aufgaben. Zum Abschluss der Testserie steht am 10. Juni in Wien noch das Duell mit Brasilien auf dem Programm. Foda zählt den Rekordweltmeister mit Deutschland zu den besten Teams der Welt. "Trotz allem glaube ich, dass wir die Fähigkeiten haben zu bestehen."

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