Ein „Elfmetergeschenk“ lässt Rapid verzweifeln

SOCCER - BL, Wolfsberg vs Rapid
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Bundesliga. WAC besiegte Rapid mit 3:1, Grün-Weiß ist nur noch Achter. Kurioser Strafstoß sorgt für Diskussionsstoff.

Wolfsberg. Rapid bleibt im österreichischen Fußball eine „Wundertüte“. Beachtlichen Resultaten folgen unaufhaltsam Rückschläge, tapferen Auftritten wie dem 0:0 gegen Villareal sind ungeheuer bittere Niederlagen nicht fern. Also gingen die Hütteldorfer beim WAC mit 1:3 – just gegen den Gegner, den sie vor elf Tagen im ÖFB-Cup noch mit 3:0 abgefertigt hatten – unter. Dass die Lavanttaler dabei einen Elfmeter zugesprochen erhielten, der eigentlich ein Freistoß hätte sein können bzw. müssen, fällt in der Gesamtaufnahme nicht weiter ins Gewicht.

Die drei Punkte sind für WAC mehr als Gold, die Kärntner festigen als Dritter ihren Platz in der oberen Tabellenhälfte. Dieser Traum vom Erreichen des Meister-Play-offs gedeiht weiterhin, für Rapid bedeutet es hingegen, dass die Stagnation prolongiert wurde, Erzrivale Austria nicht überholt werden konnte – und Trainer Didi Kühbauer weiterhin sehr viel Aufbauarbeit leisten muss.

Stangenschüsse, falscher Pfiff

Rapid war seit sieben Pflichtspielen gegen die Wolfsberger ungeschlagen. Daher kommt diese Ernüchterung nicht nur ungelegen, sondern sie irritiert auch. Dass die mitgereisten Fans mit Pyrotechnik für Unruhe und eine Unterbrechung sorgten, war vorhersehbar. Unklar hingegen ist, warum Rapids Abwehr derart ins Stolpern geraten ist. Der Jamaikaner Orgill hatte oft zu viel Platz, 23 Sekunden nach Wiederbeginn schoss er den 1:1-Ausgleich. Liendl konnte seine Mitspieler oft anspielen – zweimal rettete Rapid auch die Stange.

Orgill und Schmerböck blieb der Jubel aber verwehrt. Doch WAC – der Klub gab mit der Vertragsverlängerung von Coach Christian Ilzer bis 2020 ein klares Statement ab – hatte aber auch Glück. Potzmann brachte Ritzmaier (91.) außerhalb des Strafraums zu Fall, Schiedsrichter Ciochirca entschied auf Strafstoß. Liendl traf zum 2:1, und Sekunden später schoss er nach einem kapitalen Ljubicic-Fehler das 3:1.

Rapid fiel damit hinter Sturm Graz zurück und ist nur Tabellenachter. Das ist für die Ansprüche der Hütteldorfer viel zu wenig. Einziger Pluspunkt in Grün-Weiß: Philipp Schobesberger gab nach langer Verletzung sein Comeback.

Hartbergs Siegeszug

Aufsteiger Hartberg hat seine Siegesserie auch in Mattersburg fortgesetzt. Das Überraschungsteam von Trainer Markus Schopp gewann im Burgenland mit 2:1. Sieben Siege haben sich zu Buche geschlagen – der fünfte in Folge. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.11.2018)

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