Vor dem Halbfinal-Match Deutschland gegen die Türkei: Die Uhr zeigt 19 Uhr an, die Luft hat über 30 Grad, die Wiener Fanzone ist so gut wie leer.TEXT UND BILDER VON GÜNTER FELBERMAYER
Aber nein - einige deutsche Fans haben sich doch schon auf den Wiener Ring verirrt.
Und schön langsam kamen auch die Abordnungen der türkischen Fans in die Innenstadt.
Trotzdem: Durch die Hitze hielt sich der Ansturm in der Fanzone sehr in Grenzen.
Und die Stadt Wien hatte vor dem Parlament für Abkühlung gesorgt: Die Fußballfans konnten sich in einem großen Springbrunnen abkühlen.
Am Rathausplatz wurde aber schon eher durch die Bierdusche abgekühlt. An dieser Ecke der Fanzone war die Ausgelassenheit schon enorm höher.
Da wurde schon getanzt und gesungen und gelallt und der Europameister für das eigene Land reklamiert.
Aber auch die Türken wollten es genau wissen, aus welchem Land der zukünftige Europameister kommen soll.
Die türkische Jugend hatte allerdings dann doch ein bisschen Sorgenfalten vor dem Match gegen Deutschland im Gesicht.
Egal: Noch kurz vor dem Match gab es dann doch noch Verbrüderungen und Verschwesterungen zwischen den rivalisierenden Fangruppen.
Zur gleichen Zeit in der Puma-Zone gleich neben der Fanmeile: Die Ruhe vor dem Sturm.
Gleich nebenan hatte das EM-Studio Schiffamt nach Problemen mit den Behörden im Volksgarten Pavillon Exil bekommen - und das wurde mit einer Lesung von Franzobel gefeiert.
Ein wirkliches Kontrastprogramm: Die Fußball-Lesung des bekennenden Fans des runden Leders.
Texte über den Elfmeter und den legendären Antonin Panenka.
Dann der Spielbeginn: Und eine Premiere - erstmals auf seitenverkehrter Leinwand.
Lang konnte man sich aber nicht im Garten aufhalten - ein heftiges Gewitter zog über die Stadt und es blieb nichts als die Flucht unter Schirme und in den Pavillon, der aber viel zu klein für den Ansturm war.
Also mal ausgehalten unter den Schirmen - aber es kam noch mehr Pech dazu: Durch das Gewitter fiel das Fernsehbild aus.
Und das fast bis zum Schluss des Matches - was zu den schrägsten Diskussionen und Anwerfen der internetfähigen Handies führte.
Aus, vorbei: Endstand 3:2 für Deutschland und erst jetzt war wieder ein Fernsehbild vorhanden. Im Volksgarten Pavillon waren die gedrückten Daumen aber eher bei den Türken.
Naja, was solls: Spaß wars trotzdem und das Gewitter lässt einen zumindest unter den Schirmen zusammenrücken.
20 Minuten vor Matchende musste die Fanmeile übrigens vollständig geräumt werden, weil die Gewitter-Windstärke über 80km/h erreichte. Foto: APA (Pfarrhofer)
Wenig Platz also zum Feiern für die deutschen Fans - die sich dann in die Innennstadtlokale zum Abtrocknen und Feiern begaben.Foto: APA (Pfarrhofer)
Deutschland im Finale - Siegesfeier durch Gewitter vereitelt - aber ein bekennender Fan findet immer einen Platz zum Feiern.Foto: APA (Pfarrhofer)
Ein deutscher Sieg mit Gewitter
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