David Beckham: Ein Fußballprinz in der Königsklasse

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Beckham, 37, könnte gegen Valencia erstmals seit drei Jahren wieder in der Champions League spielen. Er sagt: „Ich kann es kaum erwarten.“

Paris/Wien. Drei Jahre nach seinem bisher letzten Einsatz in der Champions League steht David Beckham vor seiner Rückkehr auf Europas größte Fußballbühne. Vor dem Achtelfinalrückspiel mit Paris St. Germain gegen den FC Valencia im Prinzenparkstadion deutet vieles auf einen Platz des Engländers in der Startformation hin. Zuletzt gute Leistungen hatten selbst Skeptiker verstummen lassen. „Es war nichts Neues, dass die Leute dachten, ich wäre nur geholt worden, um die Trikotverkäufe anzukurbeln. Das war schon in Manchester, Madrid und in Mailand so. Und jedes Mal haben sie dann nach ein paar Spielen festgestellt, dass ich noch etwas kann“, sagt der 37-Jährige, nicht ohne Genugtuung zu verspüren.

Beckham blickt seinem Comeback in der Königsklasse – zuletzt war er 2010 mit dem AC Milan in der Eliteliga zu sehen – mit großer Vorfreude entgegen. „Ich bin aufgeregt, wieder dabei zu sein. Ich fühle mich gut und kann es kaum erwarten, nach so vielen Jahren wieder ganz oben mitzuspielen“, betont der Mittelfeldspieler.

Zuschauen muss diesmal Zlatan Ibrahimovic. Der schwedische Stürmerstar von PSG hat beim 2:1-Hinspielsieg im Mestalla-Stadion die Rote Karte gesehen und wurde zwei Spiele gesperrt. Da auch Marco Verratti wegen seiner dritten Gelben Karte ausfällt, könnte Beckham über ein halbes Jahrzehnt nach seinem letzten Startelf-Einsatz in der Königsklasse für Real Madrid in der Saison 2006/2007 von Beginn an im defensiven Mittelfeld einlaufen.

Siege und Sorgen

PSG macht nach acht Jahren Abwesenheit wieder Eindruck in der Champions League. Mit sechs Siegen bei nur einer Niederlage haben die Pariser bisher die beste Bilanz aller Klubs im aktuellen Wettbewerb. Gegen einen Gegner, der mit großen Sorgen in der Abwehr anreist, wollen die Franzosen nun ihre peinliche Liga-Niederlage bei Aufsteiger Stade Reims (0:1) am Samstag vergessen machen.

Dass Sportdirektor Leonardo die Pleite mit den Worten „Unser Team ist weniger für die Liga als für Europa gemacht“ kommentierte, sorgte allerdings für Irritationen im Verein. Die kritischen Begleittöne der Achtelfinalbegegnung blenden die Verantwortlichen hingegen aus. Paris gegen Valencia – diese Paarung gäbe es nicht, würden bereits die Regeln für das Financial Fair Play greifen.

Valencia ist mit 400 Millionen Euro verschuldet. Wie PSG, das seit dem Einstieg von Investoren aus Katar vor zwei Jahren 248 Millionen Euro in den Transfermarkt pumpte, müssen die Spanier künftig mit empfindlichen Strafen rechnen, wenn die Bilanzen nicht ausgeglichen werden. Die Pariser arbeiten bereits daran, ihre europäischen Rekordausgaben künftig durch reguläre Einnahmen zu decken. Seit der Verpflichtung von Ibrahimovic verzeichnete der Klub Mehreinnahmen von 20 Prozent – ein Wert, der seit der Ankunft Beckhams noch einmal nach oben schnellte.

Juventus vor Pflichtübung

Mit Stars der Strahlkraft von Beckham kann das zweite Duell zwischen Juventus und Celtic Glasgow nicht aufwarten. Auch die Spannung hält sich in Grenzen, schließlich ist der italienische Meister nach dem 3:0 vom Hinspiel praktisch sicher im Viertelfinale.

Spielmacher Andrea Pirlo warnt vor verfrühter Aufstiegseuphorie: „Ich bin lang genug im Fußball, um zu wissen, dass Wunder immer wieder passieren. Es wäre gefährlich, davon auszugehen, dass wir schon fix weiter sind.“ Die Statistik spricht aber eine klare Sprache: Noch nie hat ein Team in der Königsklasse einen Dreitorerückstand nach dem Hinspiel noch wettgemacht.

Auf einen Blick

Paris SG verteidigt im Achtelfinale der Champions League einen 2:1-Hinspielsieg gegen Valencia. Für die Franzosen wird DavidBeckham zum Einsatz kommen, womöglich sogar von Beginn an.

Im zweiten Achtelfinale empfängt Juventus Turin den schottischen Meister Celtic Glasgow. Nach dem Hinspiel benötigt Celtic ein kleines Wunder, die Italiener haben in Glasgow mit 3:0 gewonnen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.03.2013)

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