Austrias Millionenspiel auf Island

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Nenad Bjelica sagt vor dem wichtigen Qualifikationsspiel zur Champions League: "Wir werden früh attackieren!" 3,5 Millionen Euro sind bei Aufstieg fix.

Hafnarfjördur. Die Austria will beim Millionenauftritt auf Island keine Zitterpartie erleben. Nach dem 1:0-Heimsieg im Drittrunden-Hinspiel der Champions-League-Qualifikation gegen Hafnarfjördur stieg Österreichs Meister voller Zuversicht in den Flieger. Auf dem trügerischen Polster ausrasten ist bei den Violetten am Mittwoch (18.00 Uhr MESZ/live Puls4) nicht angesagt. Angriff statt Mauern lautet die Devise.

In Wien präsentierte sich Hafnarfjödur ultra-defensiv, kam kaum gefährlich über die Mittellinie und schien angesichts des Spielverlaufs mit der knappen Niederlage zufrieden. Bleibt abzuwarten, ob Islands Tabellenführer eine solche Spielanlage auch zu Hause praktiziert. Eine offensivere Variante der Hausherren würde immerhin der Austria mehr Räume für Kombinationen geben.

Nenad Bjelica lassen diesbezügliche Spekulationen kalt. Der Austria-Coach vertraut seinem Credo zufolge lieber auf die eigenen Qualitäten. Dass die der Austria höher anzusiedeln sind als jene von Hafnarfjördur, bewies das Hinspiel. "Wir werden früh attackieren, Druck auf den Gegner ausüben und versuchen, Tore zu schießen. Wir wollen uns nicht verstecken und abwarten", betonte Bjelica. "Ich bin überzeugt, dass wir weiterkommen. Und die Spieler sind das auch."

Finanziell steht für die Austria im kühlen Norden - angesagt wurden für Mittwoch Temperaturen um 13 Grad - einiges auf dem Spiel. Rund 3,5 Millionen Euro wäre der Aufstieg bereits wert, da zumindest die Gruppenphase der Europa League schon abgesichert wäre. Deutlich mehr zu verdienen gäbe es natürlich mit weiteren Auftritten in der Champions League über das Play-off hinaus.

Um beim nächsten Schritt ins Fußball-Schlaraffenland nicht ins Wanken zu kommen, muss die Austria auch Effizienz zeigen. Chancen sollten die physisch zuletzt frischer wirkenden Favoritner auf Island vorfinden. Bisher mangelte es bei Philipp Hosiner und Co. jedoch an der Verwertung derselben. Beim 3:3 gegen Ried am Wochenende ärgerten sich die Austrianer auch über drei Gegentore, nachdem man bereits in Salzburg deren fünf eingefangen hatte.

"Es liest sich bitter, wenn man in zwei Spielen acht Tore kassiert. Auch wenn jene gegen Ried mit viel Pech verbunden waren", meinte Bjelica. Diesbezüglich gelte es am Mittwoch auch, jene Szenen zu vermeiden, auf die Hafnarfjördur hofft: Standardsituationen vor dem Austria-Gehäuse. "Wir sollten unnötige Fouls in Strafraumnähe wenn möglich vermeiden. Das könnte sonst gefährlich werden", mutmaßte Bjelica.

Personell war bei der Austria der Einsatz von Alexander Gorgon unsicher. Der Flügelspieler plagt sich weiter mit einer Oberschenkelblessur. An seiner Stelle könnte erneut Hinspiel-Torschütze Daniel Royer einlaufen. In der Abwehr sollte Lukas Rotpuller erneut den Vorzug vor Kaja Rogulj erhalten, im defensiven Mittelfeld offenbarte James Holland im Spiel gegen Ried einen deutlichen Formanstieg.

Hexenkessel ist im Stadion Kaplarkrikavöllur mit seinen etwas mehr als 3.000 Sitzplätzen keiner zu erwarten. Im Zweitrunden-Rückspiel gegen den litauischen Club Ekranas Panevezys kamen 1.623 Zuschauer, am Mittwoch wird außerdem zu einer fan-technisch wenig freundlichen Beginnzeit von 16.00 Uhr Ortszeit angepfiffen.

Die Austria spielt insgeheim auch um den ersten Auswärtssieg eines österreichischen Vertreters auf Island in Europacup-Bewerben. Bisher blieben Rapid (1:2 gegen Fram Reykjavik, 1985), der FC Kärnten (1:1 Grindavik, 2003) und in dieser Saison Sturm Graz (0:0 Breidablik) in drei Anläufen ohne Erfolg.

(Schluss) tos/tsi

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