Champions League: Real Madrid bezwingt Bayern nach Verlängerung

Cristiano Ronaldo
Cristiano RonaldoREUTERS
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Die Spanier gewannen das Viertelfinal-Rückspiel 4:2 nach Verlängerung, gefeierter Mann war Dreifach-Torschütze Cristiano Ronaldo.

Dreimal hat Carlo Ancelotti als Trainer bereits die Champions League gewonnen, der vierte Titel sollte mit Bayern München hinzukommen. Nach dem dreimaligen Semifinal-Aus unter Pep Guardiola war es am italienischen Starcoach den deutschen Rekordmeister zum Sieg zu führen, doch Titelverteidiger Real Madrid stellte sich im Viertelfinale als unüberwindbare Hürde heraus. Nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel musste sich Bayern im Bernabeu-Stadion 2:4 nach Verlängerung geschlagen geben – der früheste Abschied aus der Königsklasse seit 2011 (Achtelfinale gegen Inter Mailand).

Das 24. Duell der beiden Topklubs stand im Zeichen des Trainerduells: Lehrmeister Ancelotti traf auf seinen Ex-Klub unter Schüler Zinedine Zidane. Bayern konnte sowohl auf den wieder fitten Lewandowski im Sturm als auch die zuletzt angeschlagenen Boateng und Hummels in der Innenverteidigung zählen, Real lief im 4-4-2-System mit Isco anstelle von Bale auf. Die rechte Angriffsseite der Madrilenen blieb häufig unbesetzt, doch Ribery und David Alaba konnten den Raum nicht nützen.
Bayern diktierte die Anfangsphase und fand durch Robben die erste Chance vor (9.). Real sah sich den beherzten Beginn der Gäste in Ruhe an, um dann das Tempo anzuziehen. Immer am Ball: Isco, der überall auf dem Platz zu finden und kaum zu bändigen war. Nach etlichen Warnschüssen kratzte Boateng einen Abschluss von Ramos von der Linie (28.), Torhüter Neuer revanchierte sich mit einer Parade gegen Ronaldo (36.).

Bayern führte zweimal

Nach der Pause hatte Bayern gleich doppeltes Glück. Erst kam der bereits verwarnte Vidal für ein hartes Einsteigen ohne Platzverweis davon (48.), dann hob Robben im Strafraum ab – Lewandowski verwandelte den Elfmeter souverän (54.). Unmittelbar davor war ein Kopfball des Niederländers noch auf der Linie geklärt worden. Mit der Führung agierten die Deutschen dominanter, jedoch ohne die ganz großen Chancen. So blieb stets die Gefahr eines Konters, zumal bei Real Ronaldo stürmt. Seine Qualitäten stellte der Portugiese einmal mehr unter Beweis: Nach Flanke von Danilo köpfelte er zu seinem 101. Europacuptor ein – Lahm hatte im Luftduell keine Chance (76.).

Die Freude im mit 81.000 Zuschauern ausverkauften Bernabeu-Stadion währte jedoch nur exakt 102 Sekunden. Nach einem langen Ball sorgte Müller für Verwirrung im Real-Strafraum und Ramos bugsierte den Ball ins eigene Netz. Nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch und Bayern schwächte sich mit Ansage selbst. Mehrmals hatte Vidal bereits um Gelb-Rot gebettelt, in der 84. Minute war es dann nach einem Einsteigen gegen Asensio so weit. Warum Ancelotti die längst überfällige Auswechslung des Chilenen nicht getätigt hat, bleibt sein Geheimnis.

Kurz darauf waren die 30 zusätzlichen Minuten amtlich und es war Bayern, das trotz Unterzahl couragiert begann und auf die Entscheidung drängte. Doch mit jeder abgelaufenen Minute machte sich Reals Überzahl immer deutlicher bemerkbar. Die Entscheidung war schließlich dem Superstar höchstpersönlich vorbehalten: Ronaldo traf – aus klarer Abseitsposition – zum 2:2 (105.) und 3:2 (109.), den 4:2-Endstand besorgte Asensio (112.).

(swi)

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