Fußball. Österreichs U17-Nationalstürmer Thierno Ballo hat bei Chelsea unterzeichnet.
London. Real Madrid, Paris St. Germain, Manchester City, Bayern München, Juventus Turin, sie alle haben sich um Thierno Ballo bemüht, den Zuschlag erhielt am Ende der englische Meister FC Chelsea. Am 2. Jänner feierte das ÖFB-Talent seinen 16. Geburtstag, durfte damit gemäß Fifa-Reglement international wechseln und hat prompt einen Vierjahresvertrag beim Tabellendritten der Premier League unterschrieben.
Ballo ist in Conakry, Guinea geboren, aufgewachsen ist er in Linz. Sein Vater kam von der Elfenbeinküste nach Oberösterreich, die Mutter stammt aus Guinea und folgte mit der Familie nach, Ballo war damals fünf Jahre alt. Entdeckt wurde er von seinem Förderer und Berater Peter Huemerlehner, damals Nachwuchstrainer in Linz, auf einem Street-Soccer-Platz. In der Folge stürmte Ballo für den Lask, ab 2013 in der Jugend von Bayer Leverkusen und zuletzt für Viktoria Köln in der deutschen U17-Bundesliga.
Ursprünglich ivorischer Staatsbürger, hat Ballo mittlerweile einen österreichischen Pass. Der ehemalige ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner hat sich um den Angreifer bemüht. Schon als 14-Jähriger debütierte er in der U17-Nationalmannschaft, 22 Länderspiele auf Jugendniveau hat er bisher absolviert, dabei sieben Tore erzielt.
Derzeit trainiert der Offensivmann mit Österreichs U17-Auswahl in Spanien, danach geht es nach London. Für Chelseas Jugend ist er bereits in Freundschaftsspielen aufgelaufen, bei einem 6:1-Erfolg über West Ham steuerte er gleich fünf Treffer bei. Nun soll er im Cobham Training Centre in Stoke d'Abernon gut 30 Kilometer südwestlich von Chelseas Heimstätte, Stamford Bridge, den Feinschliff erhalten. Der Aufstieg in die Kampfmannschaft steht dabei nicht im Vordergrund, Ballo soll vielmehr in der U18 der Londoner (Chelsea ist Uefa-Youth-League Champion 2015 und 2016) zum Leistungsträger werden.
Aus dem ÖFB-Lager waren bereits der ehemalige Teamtormann Jürgen Macho (2003/04) und Philipp Prosenik (2009 bis 2012) bei Chelsea unter Vertrag, beide schafften den Sprung in die erste Mannschaft nicht. (red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.01.2018)