Castingshow mit vielen Toren: Österreich besiegt Luxemburg

FREUNDSCHAFTLICHES FUSSBALL-L�NDERSPIEL: LUXEMBURG - �STERREICH
FREUNDSCHAFTLICHES FUSSBALL-L�NDERSPIEL: LUXEMBURG - �STERREICH(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Österreichs Nationalteam feierte im dritten Spiel unter Franco Foda den dritten Sieg. Das 4:0 in Luxemburg diente allerdings keineswegs als Gradmesser für die bevorstehenden Aufgaben.

Die Bilanz von Franco Foda als Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft blieb auch nach dem dritten Spiel makellos. Siegen gegen Uruguay (2:1) und Slowenien (3:0) folgte Dienstagabend ein 4:0 in Luxemburg. Foda erwies sich wie bereits angekündigt als experimentierfreudig. Der Deutsche stellte im Vergleich zum Spiel gegen Slowenien vier Tage zuvor kräftig um, er veränderte die Startelf gleich an sieben Positionen. Einzig Sebastian Prödl, Julian Baumgartlinger, Valentino Lazaro und Marko Arnautovic standen bei Anpfiff im Luxemburger Stade Josy Barthel erneut auf dem Rasen.

Dass Marko Arnautovic bei dieser Castingshow keine Pause bekam, erklärte Foda mit dessen ungemeiner Spielfreude. Und es vergingen keine fünf Minuten, bis der Wiener, der gegen Slowenien mit einem Doppelpack glänzte, das in ihn gesetzte Vertrauen rechtfertigte. Nach feinem Zuspiel von Prödl zeigte Arnautovic, warum er zweifellos der beste Techniker im ÖFB-Team ist: Perfekte Ballannahme, gefühlvoller Abschluss per Heber - 1:0 (4.). Der West-Ham-Legionär hält nun bei 19 Toren für das Nationalteam.

Keine Zweifel am Sieger

Spiele gegen sogenannte Fußballzwerge,  die es in Wahrheit schon lange nicht mehr gibt, können einen unangenehmen Verlauf nehmen, insofern erwies sich der frühe Treffer als Segen, er beendete früh jegliche Gedanken an einen möglichen  Imageschaden.
Österreichs mit Selbstvertrauen ausgestattete Mannschaft ließ keinerlei Zweifel am Ausgang dieses Duells aufkommen, nach Zuspiel von Arnautovic fand der mitgelaufenen Florian Grillitsch die große Chance zum 2:0 vor, sein Schuss fiel aber zu harmlos aus (6.). 

Luxemburg zeigte in Ansätzen durchaus ansehnlichen Fußball, auf den 18-jährigen Vincent Thill hält man im Großherzogtum besonders große Stücke. Der Teenager steht aktuell beim französischen Erstligisten FC Metz unter Vertrag, könnte aber im Sommer Teamkollege von Arnautovic werden. West Hams Coach David Moyes zeigt Interesse, an diesem Abend blieb Thill aber unauffällig.

Weil Luxemburg in den vergangenen drei Spielen einen starken Aufwärtstrend erkennen hat lassen (1:0 vs. Malta, 1:1 vs. Bulgarien, 2:1 vs. Ungarn), rechneten sich die Gastgeber auch gegen Österreich Chancen aus. Konkrete Gefahr wollte vom Außenseiter aber keine ausgehen, nach einer schwungvollen Anfangsphase plätscherte das Spiel lange Zeit vor sich hin, ehe Grillitsch nach einer Soloaktion mit seinem ersten Teamtreffer auf 2:0 stellte (39.).

Dennoch, es gibt Luft nach oben

Nicht alles im Spiel von Österreichs Equipe funktionierte, so wurde etwa das Spiel über die Flanken über weite Strecken stark vernachlässig, weshalb auch Solospitze Michael Gregoritsch lange Zeit nicht zu sehen war. Augsburg-Legionär Gregoritsch kam in der 59. Minute dennoch zu seinem Premierentor, er durfte sich beim erneut auffälligen Arnautovic für eine mustergültige Vorarbeit bedanken.

In der zweiten Halbzeit agierte das ÖFB–Team souveräner, hatte mehr vom Spiel und setzte sich öfters in der gegnerischen Hälfte fest. Dass Österreich auch Qualität in der zweiten Reihe aufzubieten hat, zeigte sich nicht zuletzt beim vierten Treffer: Peter Zulj servierte Louis Schaub den Ball, der Rest war Formsache (84.). Die nächsten Testspiele werden sich ungleich komplizierter gestalten. In zwei Monaten trifft Österreich hintereinander auf Russland (30.5.), Deutschland (2.6.) und Brasilien (10.6.).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.03.2018)

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