Europa League: Knasmüllner schießt Rapid ins Play-off

APA/HANS PUNZ
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Rapid Wien steht nach einem 4:0 gegen Slovan Bratislava als einzige österreichische Mannschaft im Play-off der Europa League.

Keine Fans, keine Kreativität, kein Spielfluss: Slovan Bratislava hat es Rapid nicht allzu schwer gemacht an diesem Donnerstagabend im Allianz Stadion. Der slowakische Anhang hatte bei der Anreise einen Zug der U-Bahn-Linie U4 bei Schönbrunn am Weiterfahren gehindert und ist nach einem selbstverschuldeten Fußmarsch in Polizei-Begleitung erst mit großer Verspätung in Hütteldorf eingetroffen. Da hatte Christoph Knasmüllner längst zum 1:0 eingeschossen (3.), das zweite und dritte Tor des früheren England-Legionärs (79., 94.), auch den Treffer von Thomas Murg (84.) dürften die Slovan-Fans aber gesehen haben.

Bei Rapid sind nun, da dank des 4:0-Heimsiegs der Aufstieg in das Qualifikations-Play-off der Europa League feststeht, die 1:2-Niederlage in Bratislava, die müden Auftritte zuletzt in der Bundesliga wie das 0:0 zuhause gegen den WAC und auch die Trainerdiskussion um Goran Djuricin fürs Erste vergessen.

Doch die Gäste aus Bratislava halfen tatkräftig mit, schließlich wollte ihnen in der Offensive aber auch gar nichts einfallen. Rapid hatte trotz Unsicherheiten wenig Mühe, Marvin Potzmann und der auffällige Boli Bolingoli hatten die vor einer Woche noch so gefährlichen Außenstürmer über weite Strecken im Griff. Zu Chancen kamen die Gäste folgerichtig nur per Freistoß, Richard Strebinger aber entschärfte gekonnt (43.).
Mit sehenswerten Aktionen im Spiel nach vorne geizten die Hausherren lange, eilig hatten sie es nicht, wozu auch riskieren?

Erst in Hälfte zwei drängte man auf die Entscheidung, viel wurde aber auch unnötig verstolpert. Veton Berisha etwa scheiterte per Volleyschuss (30.), hatte aber noch das Beste aus einem der zahlreichen wenig präzisen Zuspiele gemacht, dieses Mal war es von Murg gekommen.
Neuzugang Knasmüllner besorgte mit dem 2:0 die Vorentscheidung (79.), entscheidend die Vorarbeit von Andrei Ivan und der vorangegangene Ballverlust der Slowaken. Der junge Slovan-Goalie Dominik Greif, mit Abstand der beste Spieler der Gäste, blieb chancenlos zurück, wenige Minuten zuvor hatte er einen Knasmüllner-Abschluss noch an die Querlatte gelenkt.

Murg war es dann, der eine Vorlage von Knasmüllner zum 3:0 verwertete, den Schlusspunkt setzte der Rapid-Neuzugang selbst (94.) – mit drei Toren und einem Assist war der 26-jährige Kansmüllner der Mann des Abends.

Fazit: Rapids Wille stimmte, das Ergebnis umso mehr, die Antwort auf das Pfeifkonzert der Rapid-Fans vom Wochenende fiel deutlich aus. Dass es spielerisch noch Luft nach oben gibt, dass das Selbstvertrauen erst wieder erarbeitet werden muss, war ebenso deutlich zu sehen. Und auch eine gehörige Portion Glück wurde bemüht, denn wie der Marokkaner Moha noch beim Stand von 1:0 das beinahe leere Rapid-Gehäuse verfehlen konnte, bleibt ein Rätsel (68.).

„Wir haben es von der ersten Minute an geschafft, das Stadion auf unsere Seite zu ziehen. Das 1:0 hat uns Rückenwind gegeben. Leider haben wir dann kurz das Fußballspielen vergessen. Das 4:0 ist deutlich, aber wir haben das Glück auf unserer Seite gehabt“, meinte Kapitän Stefan Schwab.

Der Gegner im Play-off um den Einzug in die Europa-League-Gruppenphase lautete nun Steaua Bukarest. Die Rumänen setzten sich gegen Hajduk Split durch. Die Duelle finden am 23. und 30. August statt. Rapid bestreitet das Hinspiel zu Hause.

(joe)

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