Champions League: Ronaldos emotionale Rückkehr nach Old Trafford

Im Trikot von Manchester United reifte Cristiano Ronaldo zum Weltfußballer.
Im Trikot von Manchester United reifte Cristiano Ronaldo zum Weltfußballer.(c) REUTERS (Darren Staples)
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Cristiano Ronaldo trifft mit Juventus auf Manchester United, also auf den Klub, bei dem 2003 sein Karrierehöhenflug begonnen hat. Erinnerungen, Tore und Mourinhos Warnung läuteten diesen Schlagabtausch ein.

Manchester. Als 2003 ein 18-jähriger Portugiese von Alex Ferguson in Manchester als die „größte Hoffnung“ präsentiert worden war, konnte man sich in Nordengland noch nicht so richtig mit Cristiano Ronaldo anfreunden. Hier, rund um das ehrwürdige Old Trafford, weht ein rauerer Wind als in Lissabon. Hier werden Leistung, Tore und Auftreten genau abgewogen. Und der erste Portugiese der Klubgeschichte, der nur 17,5 Millionen Euro Ablöse (an Sporting Lissabon) gekostet hat, soll die Nachfolge von David Beckham antreten? Warum erhält er das „heilige Trikot“ mit der Nummer 7? Das trugen doch nur Kapazunder wie George Best, Bryan Robson, ?ric Cantona und, ja: Beckham.

Ronaldo sollte die Red Devils aber nicht enttäuschen: Als er 118 Tore, drei Premier-League- und den Champions-League-Titel (2008) später den Klub für 94 Millionen Euro Ablöse Richtung Real Madrid verlassen sollte, herrschte im Sommer 2009 helle Aufregung. Wer soll ihn ersetzen? Was mit den Devils passieren?

Es wurde weiter Fußball gespielt. United wurde noch zweimal Meister, eroberte den Cup – und gewann nach turbulenten Übergangssaisonen, ausgelöst durch Fergusons Rücktritt 2013, im Vorjahr unter der Regie von José Mourinho erstmals die Europa League. Ronaldo avancierte bei Real zum Superstar, gewann unter anderem viermal die Königsklasse. Und am Dienstag kehrt „CR7“ als neuer Star von Juventus (20.45 Uhr, live Sky) an die alte Wirkungsstätte zurück.

Der Applaus ist ihm gewiss

2013 war er zuletzt im „Theatre of Dreams“, einem der beeindruckendsten Fußballstadien der Welt, zu Gast gewesen. Er traf sogar für Real, angefeuert vom aktuellen United-Coach Mourinho. Dass „CR7“ auch im Rückspiel traf, Real aufstieg, es ist heute nur noch statistisches Beiwerk. Viel mehr Augenmerk genoss der Rekord, den der viermalige Weltfußballer in Turin aufstellte. Beim 1:1 gegen Genua schoss er sein insgesamt 400. Tor in Europas Top-5-Ligen.
Mit zwei Siegen in zwei Spielen ist Juve optimal in die Gruppenphase gestartet. Mourinho erwartet, dass Ronaldo wie vor fünf Jahren gefeiert werden wird. „Cristiano ist ein Topspieler. Ich denke, ihm gefällt es, hierher zurückzukommen. Natürlich wird er versuchen, seine Arbeit zu erledigen.“ United (4 Punkte) droht bei einer Niederlage der Rückfall auf Rang drei. Valencia (1) gastiert bei den punktelosen YB Bern. (fin)

Champions League, Programm 3. Runde

Gruppe E: AEK Athen – Bayern München (Alaba, 18.55 Uhr live Dazn), Ajax (Wöber) – Benfica (21, live Dazn).
Gruppe F: Schachtar Donezk – Manchester City. Hoffenheim (Grillitsch, Posch) – Lyon (je 21, live Dazn).
Gruppe G: Real Madrid – Viktoria Pilsen, AS Roma – ZSKA Moskau (je 21, live Dazn).
Gruppe H: Young Boys Bern (Schick) – Valencia (18.55, live Dazn), Manchester United – Juventus (21, live auf Sky Sport Austria).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.10.2018)

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