Marco Rose: "Es gibt keine Ungewissheit"

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Meister Red Bull Salzburg legt am Donnerstag in der Europa League bei Brügge (21.00 Uhr/live Puls 4 und DAZN) so etwas wie einen Kaltstart hin, versprüht aber Optimismus.

Die Salzburger sind im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres im Europa-League-Sechzehntelfinale bei Club Brügge gefordert. In Belgien will das Team von Trainer Marco Rose den Grundstein für einen ähnlichen Erfolgslauf wie in der Vorsaison legen, als es bis ins Halbfinale vorstieß.

Brügge ist zugleich eine Standortbestimmung. Die Salzburger, in der Liga überlegener Tabellenführer, wollen sich über den Winter noch einmal weiterentwickelt haben. Sie gewannen fünf von sechs Testspielen, Rose experimentierte in der Defensive auch mit einer Dreierkette als Ergänzung zum vorrangig praktizierten 4-4-2-System. In Belgien dürfte sie aber noch nicht zur Anwendung kommen - zumindest nicht als Plan A.

Kaltstart macht Salzburg "noch aufmerksamer"

Die fehlenden Pflichtspiele sollen kein Hindernis sein. "Das sorgt dafür, dass wir noch aufmerksamer sein werden", meinte Rose. "Es gibt keine Ungewissheit. Wir wissen schon, was wir können." Ihre 31 Saisonspiele bis zur Winterpause haben die Salzburger ohne Niederlage überstanden. "Wer unsere Serie kennt, weiß, dass wir in der Vergangenheit viel richtig gemacht haben. Aber es geht um das, was kommt."

Rose erwartet sich auch beim belgischen Meister und Tabellenzweiten einen aktiven, selbstbewussten Auftritt. "Wir fahren dahin, um Fußball zu arbeiten, erfolgreich zu spielen und gleich wieder ein Ausrufezeichen zu setzen", erklärte der Deutsche. "Das Bauchgefühl ist gut, weil wir in der Vorbereitung gut gearbeitet haben. Wir haben offen und ehrlich gesagt, was wir verbessern wollen."

Mittlerweile sei auch die Frische zurück. Rose steht in Brügge sein kompletter Kader zur Verfügung, einige Aufstellungsfragen sind offen. So drängt etwa der schnelle Offensivmann Patson Daka ins Team. Der 20-Jährige aus Sambia könnte anstelle des zuletzt erkrankten Fredrik Gulbrandsen an der Seite von Munas Dabbur stürmen, der mit sechs Toren die Europa-League-Schützenliste anführt.

Rose sieht "außergewöhnliche Spieler" bei Brügge

Nicht dabei ist Neuzugang Antoine Bernede. Die Mittelfeldhoffnung steht nicht auf der Nennliste für die Europa League, wird damit im Frühjahr keine internationalen Spiele bestreiten. Die ursprünglich für Sommer geplante Verpflichtung des 19-Jährigen von Paris Saint-Germain war zu Bundesliga-Transferschluss am 6. Februar kurzfristig vorgezogen worden, die UEFA-Nennfrist aber bereits fünf Tage zuvor abgelaufen. Im Flieger saß mit dem Norweger Erling Haaland dafür ein anderer neuer Hoffnungsträger.

Die Anreise verlief nicht ganz komplikationsfrei. Weil in Belgien die Bediensteten im öffentlichen Verkehr streikten, flogen die Salzburger den Flughafen Lille in Frankreich an und setzten sich danach eine Stunde in den Bus über die Grenze. In Brügge bereitete schließlich der Rasen Probleme. Ihr Abschlusstraining sollten die Bullen daher nicht im 29.000 Zuschauer fassenden Jan-Breydel-Stadion, sondern auf einem Nebenplatz absolvieren.

"Wir nehmen es so, wie es ist", sagte Rose über die Platzverhältnisse. Sein Fokus liegt auf dem Gegner. Dieser ist zwar bereits neun Europacup-Heimspiele sieglos, hat aber in der Champions League mit Gruppenrang drei hinter Borussia Dortmund und Atletico Madrid sowie vor AS Monaco auf sich aufmerksam gemacht. Rose warnte vor einer "sehr kompakten Mannschaft, die es sehr gut versteht zu verteidigen" - und mit Ruud Vormer, Hans Vanaken oder Wesley auch über "außergewöhnliche Spieler" verfüge.

Vier Ligapartien hat Brügge seit der Winterpause bereits in den Beinen, dabei aber nur fünf Punkte geholt. Der Rückstand auf KRC Genk beträgt elf Zähler. Vor dem Rückspiel am Donnerstag in Salzburg kommt es am Sonntag noch zum direkten Duell mit dem Tabellenführer. Während die Salzburger personell aus dem Vollen schöpfen können, muss Brügge auf die langzeitverletzten Matej Mitrovic und Arnaut Danjuma sowie aller Voraussicht nach auch auf Jelle Vossen verzichten. Der belgische Ex-Teamstürmer ist nach einer langwierigen Knieverletzung erst vergangene Woche ins Mannschaftstraining eingestiegen.

(APA)

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