DFB-Pokal: Als Andreas Herzog die Bayern besiegte

Im DFB-Pokalfinale 1999 bezwang Werder Bremen mit Andreas Herzog als Spielmacher Stefan Effenberg und Co. im Elfmeterschießen.
Im DFB-Pokalfinale 1999 bezwang Werder Bremen mit Andreas Herzog als Spielmacher Stefan Effenberg und Co. im Elfmeterschießen.(c) Imago
  • Drucken

Werder Bremen empfängt am Mittwochabend im Halbfinale die Bayern. Der erste und bis dato einzige Pokalerfolg gegen die Münchner gelang den Hanseaten vor 20 Jahren.

Bremen/Wien. Dass die Bayern souverän in das diesjährige deutsche Pokalhalbfinale aufgestiegen sind, in dem sie am Mittwoch auswärts auf Werder Bremen (20.45 Uhr, live, ARD und Sky) treffen, wird wohl keiner behaupten. Mit dem Minimalvorsprung von je einem Tor siegte das Team von Niko Kovač bei den Viertligisten Drochtersen/Assel (1:0) und Rodinghausen (2:1), beim Bundesligisten Hertha BSC brauchte man ein Tor in der Verlängerung (3:2) – und zuletzt beim 5:4 gegen den Zweitligaklub Heidenheim neben 120 Minuten auch noch viel Glück.

Ganz anders präsentierte sich der heutige Gegner, Werder Bremen, der drei klare Erfolge bei Wormatia Worms (6:1), Weiche Flensburg (5:1) und Schalke (2:0) feierte – im Viertelfinale warf man sogar Borussia Dortmund im Elfmeterschießen aus dem Bewerb. Eigentlich sind es gute Voraussetzungen für den nächsten Pokalcoup der Norddeutschen, wäre da nicht die Statistik, die gegen die Werderaner spricht. Den letzten Sieg gegen die Bayern erzielte Bremen vor knapp zehn Jahren, als die inzwischen in die Jahre gekommenen Özil, Naldo und Pizzaro den Rekordmeister mit 5:2 aus dem eigenen Stadion schossen.

Und um den letzten, aber auch einzigen Cupsieg in acht Auseinandersetzungen gegen die Münchner zu finden, muss man in den Annalen noch weitere zehn Jahre zurückblättern. Im DFB-Pokalfinale 1999 bezwang Werder Bremen mit Andreas Herzog als Spielmacher Lothar Matthäus und Co. im Elfmeterschießen.

Heute gehören mit Bayern-Leihgabe Marco Friedl und Martin Harnik zwei Österreicher dem Bremer Team an. Harnik war 2006 nach vier Jahren im Nachwuchs des SC Vier- und Marschlande als 18-Jähriger in die Hansestadt gewechselt, ehe er im August 2007 gleich bei seinem Bundesligadebüt auswärts beim 1. FC Nürnberg den 1:0-Siegtreffer erzielte. Bremen, die Zweite, ist die insgesamt vierte Station von Harnik in der höchsten deutschen Liga. Seine Goalgetterqualitäten konnte er am besten in Stuttgart und Hannover unter Beweis einbringen, wo „der Piefke“, wie er in Bundesdeutsch über sich selbst scherzte, in acht Saisonen insgesamt 100 Mal traf.

Im November 2017 hat Harnik nach 67 Spielen seinen Abschied aus dem ÖFB-Team bekannt gegeben, seitdem gilt sein ganzer Fokus der Karriere auf Klubebene. In der laufenden Saison war Harnik in 17 von 30 möglichen Spielen für die Hanseaten im Einsatz und erzielt dabei vier Treffer.

Bei der jüngsten 0:1-Niederlage gegen Bayern am Samstag stand der 31-Jährige nicht in der Startelf von Trainer Florian Kohfeldt. Nun könnte er jedoch für die Bremer zu einem Rettungsanker werden. Sollte Bremens Torjäger und Spielmacher Max Kruse, der an einer Oberschenkelprellung laboriert, nicht rechtzeitig fit werden, wäre Harnik eine Alternative.

Pizarro, der „junge Peruaner“

Die zweite Möglichkeit wäre es, einen Angreifer einzusetzen, den Kohfeldt erst vor wenigen Tagen als „diesen jungen Peruaner“ bezeichnet hat. Claudio Pizarro, 40, war in dieser Saison jedoch meistens dann wertvoll, wenn er seine List als Einwechselspieler einbringen konnte. Erst im Sommer war der Stürmer in seiner 23. Profisaison zum fünften Mal an die Weser zurückgekehrt.

Auch Pizarro konnte bei seinem Kurzeinsatz in München nicht verhindern, dass eine lange Bundesligaserie ihr Ende fand. Bremen hatte in den vorangegangenen 29 Ligaspielen mindestens einen Treffer erzielt. Für das Poka-Halbfinale ist Trainer Kohfeldt dennoch zuversichtlich. „Die Bayern wissen, dass es kein Selbstläufer wird.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.04.2019)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Leipziger Jubel
Fußball

Leipzig zieht in DFB-Cup-Finale ein

RB Leipzig besiegte Zweitligist HSV mit 3:1 und spielt gegen Bayern oder Bremen um den Titel.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.