Die zwei Missionen der US-Fußballerinnen

Alex Morgan führt das US-Team nicht nur bei der WM als Kapitänin an, sondern auch vor Gericht.
Alex Morgan führt das US-Team nicht nur bei der WM als Kapitänin an, sondern auch vor Gericht.NurPhoto via Getty Images
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Bei der WM spielt das amerikanische Frauen-Nationalteam um den Titel, das große Ziel abseits des Rasens: gleiche Bezahlung und Behandlung wie die Männer – darauf klagen sie den Verband. Die wirtschaftliche Bilanz gibt ihnen recht.

Sie sind die großen Favoritinnen dieser Weltmeisterschaft. Als Titelverteidigerinnen nach Frankreich angereist, beginnen die US-Fußballerinnen am Dienstag (21 Uhr, ZDF-Livestream) gegen Thailand ihre Jagd nach dem vierten WM-Triumph. Kein Team bringt mehr Erfahrung als das von Jill Ellis mit: Allein Co-Kapitänin Carli Lloyd, 36, hat 274Einsätze und 110 Tore (drei davon beim 5:2-Finalsieg gegen Japan vor vier Jahren) im Nationaltrikot vorzuweisen, im Schnitt kommen die US-Spielerinnen auf 80 Länderspiele. Alle 23 Profis im Kader sind in der US-Liga engagiert und können sich – so der allgemeine Tenor – eigentlich nur selbst schlagen.

Dass dies durchaus der Fall sein kann, hat der verpatzte SheBelieves Cup im Frühjahr gezeigt. Dort blieben die US-Frauen gegen die WM-Konkurrenten Japan (2:2) und England (2:2) ohne Sieg, bezwangen lediglich Brasilien. Mit fünf Testspielsiegen danach, unter anderem gegen die WM-Teilnehmer Australien, Neuseeland und Südafrika, dürfte das Selbstvertrauen aber wieder hergestellt sein und Ellis ihre Elf gefunden haben. Die 52-Jährige hat die USA schon 2015 zum Titel geführt, ist allerdings wiederholt aufgrund kreativer Aufstellungen und wechselnder Taktik-Experimente in der Kritik gestanden. „Das Team hat sich in der Vergangenheit verdient gemacht. Egal gegen wen wir spielen, die Erwartungshaltung ist hoch. Aber das ist ein neues Team und der Weg immer ein anderer“, erklärte Ellis. „Wir werden als Titelverteidiger bezeichnet. Aber unsere Einstellung ist es nicht, zu verteidigen, sondern anzugreifen.“

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