Champions-League-Qualifikation: Lask verliert gegen Brügge

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Österreichs Vizemeister verlor das Playoff-Hinspiel im ausverkauften Linzer Stadion gegen Club Brügge unglücklich mit 0:1.

Fußball kann ein ziemlich erbarmungsloser Sport sein, diese Erfahrung hat am Dienstagabend der Lask gemacht. Die Linzer verloren das Hinspiel im Champions-League-Playoff gegen Club Brügge als über weite Strecken bessere Mannschaft mit 0:1, den einzigen Treffer des Spiels erzielte Hans Vanaken aus einem Elfmeter in der zehnten Minute. Das Rückspiel in Belgien findet am kommenden Mittwoch (21 Uhr, live Sky) statt.
Der Lask mag auf den ersten Blick ein Überraschungsgast im Vorhof der Königsklasse sein, Zufall ist die Teilnahme am Playoff aber freilich keiner.

Der Erfolg der Oberösterreicher hat System, mit Oliver Glasner kam 2015 der Gründervater. Glasner impfte der damaligen Zweitligamannschaft seine Idee des Fußballs ein, die Früchte der Arbeit sind bis heute sichtbar. Das temporeiche wie schnörkellose Direktspiel samt Pressing beschäftigte bislang noch jeden Gegner, vieles ist nahezu perfekt einstudiert. In der dritten Qualifikationsrunde musste der FC Basel, ein Dauergast im Europacup, samt Trainer Marcel Koller mit Schrecken die Qualitäten des Underdogs anerkennen. Seit diesem Aufstieg wird in Linz tatsächlich von der Champions League geträumt. Mit 14.000 Zuschauern war das Stadion der Stadt Linz natürlich ausverkauft.

Wozu der Videobeweis?

Der Lask begann stark, überrollte die Belgier in den Anfangsminuten regelrecht. James Holland mit einem Kopfball an die Stange (4.) und Klauss (Schlenzer knapp am langen Eck vorbei/, 6.) kamen dem Führungstreffer nahe. Zu diesem Zeitpunkt hatte Gästetrainer Philippe Clement bereits wutentbrannt seine Trinkflasche auf den Boden der Coachingzone geworfen. Clements Laune aber änderte sich schlagartig, als Brügge einen zumindest höchst fragwürdigen Elfmeter zugesprochen bekam. Trauner hatte seinen Gegenspieler im Strafraum, wenn überhaupt, nur leicht berührt, der polnische Unparteiische Szymon Marciniak schien für einen Augenblick gar nicht so unparteiisch, genauso wenig der Videoassistent (VAR).

Auch nach wiederholtem Studium der Szene blieb es bei der Elfmeterentscheidung, Hans Vanaken traf in der zehnten Minute mit dem ersten Torschuss der Belgier zum höchst schmeichelhaften 1:0.
Trotz dieses Nackenschlags blieb der Lask zunächst die spielbestimmende Mannschaft, kombinierte immer wieder gefällig – und hatte abermals Pech, als Brügges Innenverteidiger Simon Deli den Ball nach einem Angriff der Hausherren an die Stange lenkte. Allerdings, mit Fortdauer der Partie hatte der Lask auch durchaus Glück. Rene Renner bettelte schon nach einer halben Stunde regelrecht um Gelb-Rot, seine Auswechslung in der 67. Minute bewahrte ihn womöglich vor dem Platzverweis.

Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit blieb die Pfeife von Marciniak nach einem harten Einsteigen im Strafraum von Kapitän Gernot Trauner gegen Lois Openda stumm – womöglich eine Kompensationsentscheidung. Brügge präsentierte sich nun stark verbessert und gewillt, selbst offensiv zu agieren. Der starke Torhüter Alexander Schlager rettete unter anderem gegen Emmanuel Dennis (48.) und Openda (52.) und Kaveh Rezaei (90.), für den Lask vergab Joker Marko Raguz in der zweiten Minute der Nachspielzeit die große Ausgleichschance. (cg)

("Die Presse", Printausgabe 21.8.2019)

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