Nationalstadion: Absage aus Bruck an der Leitha, "kein radikales Njet" aus Wien

FUSSBALL-EM-QUALIFIKATION: POLEN - OeSTERREICH
FUSSBALL-EM-QUALIFIKATION: POLEN - OeSTERREICHAPA/ROBERT JAEGER
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In den Debatten um ein Fußball-Nationalstadion spricht sich Gerhard Weil, SPÖ-Bürgermeister von Bruck an der Leitha, nunmehr klar für Wien als Standort aus. Dort scheint das Thema doch nicht ganz vom Tisch zu sein.

Die öffentliche Anbindung und die Verkehrslösungen seien dort mit Abstand die Besten. Er gehe davon aus, dass sich der ÖFB und die Stadt Wien einigen sollten bzw. werden, so Weil am Dienstag in einer Aussendung.

Der Bürgermeister selbst hatte Bruck a.d. Leitha vergangene Woche als Standort ins Spiel gebracht. Er habe dies getan, "um transparente Informationen zum Projekt zu erhalten", erläuterte Weil. Der SPÖ-Bezirksvorsitzende LAbg. Rainer Windholz, sprach sich in der Folge "klar" gegen ein Fußball-Nationalstadion in Bruck a.d. Leitha aus.

Die Chancen auf die Errichtung eines neues Nationalstadions in Wien scheinen derzeit aber schlecht zu stehen. Ganz zu ist die Türe aber nicht. "Es gibt kein radikales Njet", sagte Wiens Sportstadtrat Peter Hacker am Montag. Mit den bisher erhaltenen Unterlagen des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) ist er aber nicht zufrieden.

"Ich muss sagen, es ist ziemlich enttäuschend, welche Unterlagen in welcher Qualität aktuell auf unseren Tischen liegen zum Thema Nationalstadion", sagte Hacker. Deshalb sei an eine Umsetzung momentan sowieso nicht zu denken. "Nur auf der Grundlage von schon nachvollziehbaren Träumen werden wir keine Infrastrukturen kriegen", stellte der SPÖ-Politiker klar.

„Das ist vielleicht unter Fürsten möglich"

Das gilt auch für eine etwaige Errichtung eines Trainingszentrum, das der ÖFB gerne sehen würde. "Ich lese ständig, wir brauchen ein Trainingszentrum, und habe das auch einmal vor ein paar Monaten gehört. Da habe ich den Vorschlag gemacht, es wird einmal eine Zusammenfassung geschrieben vom ÖFB, was denn überhaupt die Vorstellungen sind, wie groß so etwas ist, was es kann, wie viel Geld es kostet, wie oft man es im Jahr braucht, und was man das restliche Jahr damit macht", schilderte der 56-Jährige.

Steuergeld einfach so zu verwenden, sei für ihn keine Option. "Wenn am Ende des Tages überbleibt, wir sollen halt ein paar hundert Millionen aus dem Steuertopf nehmen, dann kann ich nur sagen, das ist vielleicht unter Fürsten möglich, aber sicher nicht in Demokratien, und jedenfalls nicht unter mir als Sportstadtrat. Ich gehe mit Steuergeld einfach ganz anders um", betonte Hacker.

(APA)

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