Bundesliga: Das gegnerische Tor als Frustfaktor

Bundesliga gegnerische Frustfaktor
Bundesliga gegnerische Frustfaktor(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Philipp Brem)
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Austria und Salzburg verpatzten ihre Europacup-Generalproben gründlich, erneut wurde bei beiden die extrem schwache Chancenverwertung offenkundig. Das 1:7-Debakel in Grödig lässt Toni Polster und Admira zittern.

Wien/Dat/Swi. Bei Austria Wien herrscht nach dem enttäuschenden 3:3 gegen Ried großes Rätselraten. Der Titelverteidiger bewies zwar, dass man in der Bundesliga Spiele bestimmen, Chancen erarbeiten und auch Tore schießen kann. Jedoch ist die Mannschaft von Trainer Nenad Bjelica weiterhin nicht in der Lage, das souverän bis zum Abpfiff zu verkörpern. Austria führte mit 2:0, mit 3:1, doch drei Weitschüsse der Rieder brachten die Violetten um den Erfolg. Es mangelt an Konzentration, die Abwehr leistet sich zu viele Patzer und im Angriff ist von Philipp Hosiner weiter nichts zu sehen.

Wie aus dem Nichts hatte Austria vor eigenem Publikum das Spiel aus der Hand gegeben. Ried drückte, erhöhte das Tempo um nur einen Hauch – und es genügte, um die Violetten zu stürzen. „Dass wir dieses Spiel hergegeben haben, ist sehr bitter. Im Fußball gibt es eben solche Spiele“, sagt Austria-Trainer Nenad Bjelica. Das beruhigte die erhitzen Gemüter in Favoriten nicht, die Violetten wurden von ihren Fans nach Spielende ausgepfiffen. Austria ist vom Offensivfußball der Vorsaison noch immer sehr weit entfernt.

Weiterhin Beschwichtigungen

Die Zeit, die entscheidenden Veränderungen in diesem System vorzunehmen, drängt. Am Mittwoch wartet das Rückspiel zur Champions-League-Qualifikation in Hafnarfjördur. Nach dem überaus ernüchternden 1:0 im Heimspiel gibt es keinerlei Anlass zur Hoffnung auf eine schnelle Trendwende; im Gegenteil: Dieses Spiel, Anpfiff 18 Uhr (live Puls4), wird zu einer Zerreißprobe. Sowohl für die Mannschaft als auch ihren Trainer.

Ähnlich ist die Situation bei Vizemeister Salzburg. Dem überzeugenden 5:1 gegen Austria folgten Enttäuschungen gegen Fenerbahce und gegen Innsbruck – die Bullen mussten sich jeweils mit einem 1:1 begnügen. „Wir hatten wieder etliche Phasen, in denen wir das Spiel für uns hätten entscheiden müssen“, haderte Trainer Roger Schmidt. „Wenn man die dicken Chancen nicht verwertet, muss man am Ende mit dem Remis zufrieden sein.“ Doch nicht nur die mangelnde Effizienz vor dem gegnerischen Tor bereitet im Hinblick auf das Champions-League-Rückspiel gegen Fenerbahce am Dienstag (20.45 Uhr, ORF 1) Sorgen, sondern auch die Tatsache, dass die Mannschaft außer im Cup noch in jedem Spiel ein Gegentor erhalten hat. „Ich hoffe, dass wir es am Dienstag besser machen. Da steht uns eine ganz schwierige Aufgabe bevor.“

Toni Polster schwer angezählt

Dramatischer ist die Situation bereits bei der Admira. Neo-Trainer Toni Polster ist nach drei Runden ohne Punktgewinn schwer angezählt. Die kuriose 1:7-Niederlage in Grödig mit vier Elfmetern, drei Roten Karten und insgesamt sieben Toren aus Standards bildete den vorläufigen Tiefpunkt. Während der Aufsteiger sein Hoch genießt, herrscht in der Südstadt Abstiegsangst.

Innerhalb von acht Minuten sind Pöllhuber (24./Torraub) und Schösswendter (31./Handspiel) vom Platz geflogen. Dreschers Ausschluss kurz vor Schluss (88.) hatte für die Partie zwar keine Bedeutung mehr, erhöht aber Polsters Defensivsorgen für das kommende Spiel gegen Sturm Graz. „Wir haben viel zu viel zugelassen, viel zu viele Fehler gemacht. Jetzt müssen wir zusammenhalten, damit wir uns besser präsentieren“, appellierte Polster an seine Mannschaft. „So kann man sich nicht präsentieren. Da müssen wir mehr bieten.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.08.2013)

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