Nations League: Österreich verliert mit 0:1 in Bosnien-Herzegowina

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Österreichs Fußballnationalteam hat in der Nations League beim ersten Pflichtspiel unter Teamchef Franco Foda einen klassischen Fehlstart verzeichnet.

Österreichs Fußballnationalmannschaft hat das erste Spiel in der Nations League in Bosnien-Herzegowina mit 0:1 verloren, den einzigen Treffer erzielte Stürmerstar Edin Dzeko (78.). Damit steht die ÖFB-Equipe im Heimspiel gegen Nordirland am 12. Oktober bereits unter Erfolgszwang, möchte man noch um den Gruppensieg mitmischen. Die Bosnier halten nach zwei Spielen beim Punktemaximum.

Nach sechs Siegen in sieben Tests unter Teamchef Franco Foda hatte vor dem ersten Pflichtspiel unter der Führung des Deutschen berechtigte Zuversicht im rotweißroten Lager geherrscht. Aus der Aufstellung in Zenica machte der 52-Jährige im Vorfeld ein Geheimnis, nicht einmal die Spieler wussten am Vortag über ihre Rollen Bescheid. Die bereits mehrfach erprobte Dreierkette in der Abwehr bildete wie schon gegen Schweden wenige Tage zuvor das Trio Stefan Ilsanker, Sebastian Prödl und Martin Hinteregger, statt Alessandro Schöpf und Guido Burgstaller bekamen Valentino Lazaro und Michael Gregoritsch das Vertrauen ausgesprochen.

Gut begonnen, stark nachgelassen

Die Österreicher begannen engagiert, spielten mit durchaus stark ausgeprägtem Zug zum Tor und nährten die Hoffnung auf einen Erfolg in der Fremde. Peter Zulj (12.) und Marko Arnautovic (14.) fanden die ersten guten Möglichkeiten vor, die ÖFB–Elf diktierte das Geschehen, trat wie eine Heimmannschaft auf. Bosnien-Herzegowina erwachte erst nach 25 Minuten, auch, weil Österreich nun urplötzlich Tempo und Präzision vermissen ließ. Nach einer Ecke von Juventus-Legionär Pjanic wurde Innenverteidiger Sunjic im Fünfmeterraum sträflich alleingelassen, er rutschte zum großen Glück der Foda-Elf am Ball vorbei (27.). In der österreichische Hintermannschaft hielt etwas Nervosität Einzug, auch die 10.000 Fans im Stadion Bilino Polje machten sich mit etwas Verspätung erstmals bemerkbar.

In der 40. Minute verlor Ilsanker, der schon zuvor durch Unachtsamkeiten aufgefallen war, einen Zweikampf gegen Duljevic. Die Hereingabe konnte Dzeko aus wenigen Metern nicht verwerten, in neun von zehn Fällen macht der Roma-Superstar aus einer solchen Chance ein Tor. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten die Bosnier Vorteile, bei einer Flanke machte ÖFB-Schlussmann Heinz Lindner, obwohl unbedrängt, schlechte Figur. Er hätte den Ball fangen können, ja sogar müssen, faustete ihn jedoch bloß vor sein Tor in die Gefahrenzone – abermals Glück für die Österreicher.

Ein Fernschuss von Lazaro (66.) war mehr Verzweiflungstat denn Lebenszeichen, gefährlicher blieb das Team von Robert Prosinečki, das in der 78. Minute letztlich verdient in Führung ging. Nach einem Ballverlust von Kapitän Arnautovic ließ Prödl Dzeko zu viel Platz, seine zweite Topchance an diesem Abend nutzte der Nationalheld zum 1:0. Joker Schaub vergab die Chance auf den späten Ausgleich (91.), er wäre nicht verdient gewesen. Viel eher das 2:0 der Bosnier, das Lazaro kurz vor Schlusspfiff noch verhinderte (95.).

("Die Presse", Printausgabe 12.09.2018)

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