FC Brügge: Ein Machtkampf, ein Toptalent

In den vergangenen Wochen wurde Kritik an Trainer Ivan Leko laut.
In den vergangenen Wochen wurde Kritik an Trainer Ivan Leko laut. APA/AFP/PATRIK STOLLARZ
  • Drucken

Die Belgier sind vor dem Duell mit Salzburg angezählt.

Brügge/Wien. FC Brügge, Salzburgs morgiger Gegner im Europa-League-Sechzehntelfinale (21 Uhr, live Puls 4, dazn), hat in der laufenden Saison schon bessere Zeiten erlebt. Mit acht Siegen und einem Remis in die Meisterschaft gestartet, hat der Klub seine nationale Unantastbarkeit längst verloren. Von den vier Spielen nach der Winterpause konnte Brügge nur eines gewinnen, der Rückstand auf Tabellenführer KRC Genk beträgt bereits elf Punkte.

Als amtierender Meister belegte das Team des kroatischen Trainers Ivan Leko in der Champions League hinter Dortmund und Atletico, aber vor AS Monaco (4:0-Sieg im Fürstentum) den dritten Gruppenplatz und überwinterte somit in der Europa League. Die Freude darüber ist mittlerweile gewichen, in den vergangenen Wochen wurde Kritik an Leko laut. Dass er unlängst Kapitän und Spielgestalter Ruud Vormer beim Stand von 1:1 im Heimspiel gegen Gent frühzeitig vom Feld nahm, quittierten die Fans mit Beschimpfungen und Pfiffen gegen seine Person. Belgische Medien schreiben von einem Machtkampf, den der 41-Jährige aus Split, dessen Vertrag im Sommer endet, wohl verlieren dürfte.

Lekos bislang unangenehmster Tag in Brügge bleibt dennoch der 10. Oktober 2018, als die „Footballgate“-Affäre inklusive Großrazzien bei etlichen belgischen Topklubs zu insgesamt 29 Festnahmen führten und den belgischen Fußball in seinen Grundfesten erschütterte. Auch Leko wurde für eine Nacht von der Polizei in Gewahrsam genommen, weil sein Ex-Manager, Dragan Siljanoski, im Skandal um Bestechung, Geldwäsche und Spielmanipulation als einer der Hauptverdächtigen galt. Lekos Unschuld wurde schnell belegt, auch Siljanoski befindet sich nach einer Untersuchungshaft mittlerweile wieder auf freiem Fuß.

Sportlich definiert sich Brügge neben Vormer (30) über Mittelfeldass Hans Vanaken (26) und Brasiliens Sturmtank Wesley (22). Für Letzteren bot Guangzhou zuletzt 25 Mio. Euro, Brügge widerstand. (cg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.02.2019)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.