Brasilien gegen Mexiko: Seleção überzeugt in Favoritenrolle

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Neymar und Firmino schossen die Seleção zum 2:0 gegen Mexiko und damit ins Viertelfinale. Die Brasilianer bestechen neben den traditionellen Offensivqualitäten inzwischen auch in der Abwehr, halten weiter bei erst einem Gegentor.

Samara/Wien. Brasilien darf weiter von der „Hexa“-Mission, dem sechsten WM-Titel, träumen. Die Seleção feierte im Achtelfinale einen hochverdienten 2:0-Erfolg gegen Mexiko. „El Tri“ setzte seine Serie fort, verabschiedete sich zum siebenten Mal in Folge gleich in der ersten K.o.-Runde.

Brasiliens Teamchef Tite schickte seine gewohnte Startelf auf den Rasen, einzig Filipe Luis ersetzte Marcelo, der nach seinem Hexenschuss auf der Bank Platz nahm. Auf Seiten Mexikos kam Altstar Rafael Marquez in die Mannschaft, der 39-Jährige avancierte damit zum ersten Spieler, der in fünf aufeinanderfolgenden WM-Achtelfinale zum Einsatz kam. Der Kapitän agierte als Sechser vor der Abwehr und sollte seiner Mannschaft gegen den brasilianischen Starangriff zu mehr Stabilität als im letzten Gruppenspiel gegen Schweden verhelfen.

Mexiko beginnt überfallsartig

Bei hochsommerlichen Temperaturen von 35 Grad Celsius besann sich Mexiko zu Beginn der Stärken des überraschenden Auftaktsiegs gegen Deutschland. Nach Ballgewinn rollte der mexikanische Express über Vela und Lozano auf den beiden Außenpositionen an, allein es fehlte der abschließende Vollstrecker. Lozano zögerte zu lang (2.), Chicharito kam beim Stanglpass den Schritt zu spät (15.) und Herrera machte im Strafraum den einen Haken zu viel (22.).

Brasilien sah den mexikanischen Konterfestspielen erst einmal abwartend zu, Neymar – neuerdings wieder ohne blondierte Nudelfrisur – läutete dann die Offensive der Seleção ein. Ein erster Schuss des PSG-Stars wurde geblockt (15.), beim nächsten Versuch war Torhüter Ochoa zur Stelle (25.). Zog der Rekordweltmeister das Tempo an, kam Mexikos Hintermannschaft gewaltig ins Schwimmen. Bei einem Schuss von Jesus aus spitzem Winkel war Ochoa erneut gefragt (33.).

Obligatorische Schauspieleinlage

Die Pause verschaffte Mexiko nur eine kurze Erholung, Brasilien hielt auch nach Wiederanpfiff den Druck hoch. Nach einem Eckball zog Coutinho im Strafraum ab, Ochoa hielt den scharfen, aber unplatzierten Schuss (49.). Die Führung der Seleção lag in der Luft und es war Neymar, der schließlich auf 1:0 stellte. Willian setzte sich auf der linken Seite durch, Ochoa und Jesus segelten in der Mitte vorbei – der Weg war frei für Brasiliens Nummer zehn (51.).

Mexikos Trainer Osorio hatte bereits zur Pause Marquez vom Feld genommen, zog noch zwei Joker, doch es spielte weiter nur Brasilien. Nach Pass von Coutinho zog Paulinho ab, scheiterte aber an Ochoa (59.). Brasilien nahm danach deutlich Intensität und Tempo heraus und war dennoch klar überlegen. Casemiro sah Gelb und ist für das Viertelfinale gesperrt, auch die obligatorische Schauspieleinlage nach minimaler Berührung von Neymar durfte nicht fehlen.

Im Finish zeigte Neymar wieder seine fußballerischen Qualitäten, bediente Firmino mustergültig, der den 2:0-Endstand herstellte (88.). Rekordweltmeister Brasilien untermauerte seine Favoritenrolle, hält weiter bei nur einem Gegentor und steht zum zum siebenten Mal in Folge im Viertelfinale.

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