"Nachhilfe" vom Dopinglabor in Lausanne

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Laborleiter soll Lance Armstrong - auf UCI-Geheiß - den Schlüssel zum EPO-Test gegeben haben, behauptet die US-Anti-Dopingagentur.

Lausanne. Lance Armstrong soll in Sachen EPO-Doping "Nachhilfe" vom Schweizer Analyse-Labor in Lausanne erhalten haben. Die US-Antidoping-Agentur (USADA) hat Vorwürfe gegen Martial Saugy, den Leiter des Labors erhoben, der dem Ex-Radprofi im Jahr 2002 auf Geheiß des Weltverbandes (UCI) den "Schlüssel" zum Test gegeben haben soll. Ein Jahr zuvor hatte Armstrong bei der Tour de Suisse eine auf EPO-Doping hinweisende Probe abgegeben. Diese hätte aber weder damals noch heute als "positiv" beurteilt werden können, behauptete Saugy.

USADA-Präsident Travis Tygart erzählte in der Sendung "60 Minutes Sports" des US-TV-Senders Showtime, Saugy habe 2010 während eines Abendessens mit ihm zugegeben, dass er von der UCI 2002 den Befehl erhalten habe, Armstrong und US-Postal-Manager Johan Bruyneel zu treffen. Er sollte dem Duo erklären, mit welcher Methode das Labor in Lausanne EPO nachweise. Saugy äußerte sich bisher nicht zu den Vorwürfen. Gegenüber dem Westschweizer Fernsehen RTS berief er sich auf seine "Loyalitätspflicht".

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