"Ekelhaftes Gegrunze": Stich beleidigt Damen-Tennis

Michael Stich
Michael Stich(c) EPA (Ulrich Perrey)
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Der deutsche Ex-Profi und nunmehrige BBC-Kommentator beschwerte sich über das laute Stöhnen der Spielerinnen bei den Schlägen. Zudem verkaufe sich Frauentennis "nur über den Sex-Appeal".

1991 gewann er mit seinen harten Aufschlägen den Tennis-Klassiker in Wimbledon. In seiner neuen Funktion als BBC-Kommentator scheut Michael Stich keine harten Worte. Wie die britische "Mail on Sunday" berichtet, äußerte sich der Deutsche jetzt abfällig über die weiblichen Wimbledon-Spielerinnen.

Damen-Tennis verkaufe sich "nur über den Sex-Appeal", meinte der 40-Jährige. Noch ärgerlicher findet Stich die Schreie der Damen bei den Schlägen. Das sei ein "ekelhaftes, abscheuliches Gegrunze".

"Sie erschießen"

Auf die Frage, wie man Spielerinnnen wie die 16-jährige Portugiesin Michelle Larcher de Brito vom Stöhnen abhalten könne, "scherzte" Stich: "Sie erschießen". Von den Regeln her könne man nur wenig dagegen tun.

Als die Reaktionen auf Stichs Kommentare hohe Wellen schlugen, ruderte der Ex-Profi zurück: Seine Kommentare seien aus dem Zusammenhang gerissen worden. Seine Wortmeldung zu Larcher de Brito sei nur "ein Witz" gewesen.

Wird im Damentennis zu viel gestöhnt?

Dennoch heizten Stichs Aussagen einen neuen Streit über das Stöhnen im Damentennis an. Auch Sport-Legende Martina Navratilova findet es nämlich unmöglich: Das Grunzen habe ein unerträgliches Ausmaß erreicht. "Das ist klarer Betrug und es muss etwas dagegen getan werden", meinte die 18fache Siegerin bei Grand Slam-Turnieren bei einer Preisverleihung in Paris.

Bereits in den 90er Jahren entzündete sich eine solche Diskussion - vor allem an Monica Seles, die bei ihren Schlägen kräftige Lautäußerungen von sich gab. Heute steht Larcher de Brito besonders in der Kritik. Ihre schrillen Schreie bei Ballwechseln erreichen bis zu 109 Dezibel, die gehörschädigende Grenze liegt bei 85 Dezibel. Unten im Video gibt es eine kleine Kostprobe davon.

In Wimbledon soll nun besonders auf das Stöhnen geachtet werden, sagte ein Turniersprecher. Denn die Regeln besagen: "Wird ein Spieler durch eine absichtliche Handlung des Gegners behindert, soll er den Punkt bekommen". Die Schiedsrichter sollen nun beurteilen, ob absichtlich geschrien wird und gegebenenfalls eingreifen.

Larcher de Brito in Aktion

(Red.)

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