Doping: Wada stellt Ermittlungen gegen 95 Russen ein

Dopingkontrolle bei Olympia in Sotschi
Dopingkontrolle bei Olympia in SotschiAPA/EPA/HENDRIK SCHMIDT
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Die Welt-Anti-Doping-Agentur verweist in einem Medienbericht bei den Fällen auf die "ungenügende Nachweisbarkeit".

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) hat die Untersuchungen gegen Verstöße der Anti-Doping-Regeln bei 95 von 96 russischen Athleten eingestellt. Das berichtete die New York Times (Mittwochausgabe). Die abgeschlossenen Fälle dürften die Debatten über das angebliche systematische Doping-Programm Russlands wieder anheizen.

"Die Nachweisbarkeit war ungenügend, um eine Verletzung der Anti-Doping-Regeln bei diesen 95 Athleten festzustellen", teilte Wada-Generaldirektor Olivier Niggli in einem der New York Times vorliegenden internen Bericht mit. Im Dokument wird keiner der Sportler namentlich erwähnt. "Das System war sehr gut organisiert. Jahre nach den möglichen Verstößen sind die Möglichkeiten der Aufdeckung oft sehr eingeschränkt", erklärte Niggli am Montag in einem Interview.

Chef-Ermittler Richard McLaren hatte in den vergangenen beiden Jahren Teile des russischen Systems aufgedeckt und dabei rund 1.000 verwickelte Sportler identifiziert. Ihm zufolge seien viele Fälle aufgrund der mangelnden Kooperationsbereitschaft des nationalen Doping-Labors in Russland nur schwer aufzuklären. Zudem würden potenziell positive Urinproben zerstört werden.

In Moskau dementiert man unterdessen die Existenz eines staatlichen organisierten Dopingsystems. Etwaige gedopte Athleten seien selbst dafür verantwortlich. "Die Informationen im McLaren-Bericht sind unvollständig und in vielen Fällen falsch", betonte Stanislaw Posdnijakow, der Vize-Präsident des russischen olympischen Komitees.

(APA/AFP)

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