Basketball: Schafft Österreich ein zweites Cordoba?

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Aufeinandertreffen mit "größtem Brocken" Serbien am Freitag ist Premiere - Neo-Teamchef Zollner: "Ans Limit gehen" - Duell Nr. 30 mit Deutschland folgt am Montag

Österreichs Basketball-Herren gehen als durchaus chancenreiche Außenseiter in die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2019, in der Serbien, Deutschland und Georgien (Gruppe G) warten. Drei Teams steigen in die letzte Phase des "Weges nach China" auf. Das ÖBV-Team startet am Freitag (20.00 Uhr) in Belgrad. Am Montag (20.20 Uhr, ORF Sport + live) steigt das Heimspiel gegen die DBB-Auswahl.

Zur Länderspiel-Premiere mit Serbien, noch dazu auswärts, wartet auch gleich der "größte Brocken" auf die Mannschaft von Neo-Teamchef Matthias Zollner. Der Finalist der EM 2017, Olympia-Silbermedaillengewinner 2016 und Vizeweltmeister 2014 ist die Nummer drei der FIBA-Weltrangliste. Österreich scheint auf Platz 55 auf. Mit Deutschland (23) und Georgien (28) sind auch die beiden anderen Gruppengegner deutlich besser klassiert.

Wegen der neuen Nationalteam-"Fenster" während der laufenden Saison auf Klubebene muss Rot-Weiß-Rot zwar auf Jakob Pöltl (Toronto Raptors) verzichten, die Konkurrenz allerdings neben Spielern aus der NBA auch jene vorgeben, die bei Euroleague-Vereinen engagiert sind. Der höchste europäische Bewerb wird wegen der WM-Qualifikation nämlich ebenso nicht unterbrochen wie die nordamerikanische Profiliga. Zwischen FIBA und Euroleague-Organisator ECA ist es zu keiner Einigung gekommen.

Im aktuellen Kader Serbiens finden sich somit nur drei Spieler, die Mitte September das EM-Finale erreicht hatten. Zwei von ihnen, Milan Macvan und Stefan Jovic, stehen wie Österreichs Marvin Ogunsipe bei Bayern München Basketball unter Vertrag. Personalmangel herrscht beim ersten ÖBV-Gegner trotz vieler Ausfälle nicht, u.a. kehrt mit dem 2,13-m-Riesen Miroslav Raduljica ein Vizeweltmeister und Olympia-"Silberner" in die Nationalmannschaft zurück.

Kniffliger könnte die Situation da schon für Deutschland sein. Dem Sechsten des kontinentalen Turniers vom September fehlen vor Duell Nr. 30 mit Österreich nicht weniger als sechs Spieler aus dem damaligen Zwölf-Mann-Kader. Und sollte Georgien am 23. Februar 2018 im Multiversum Schwechat neben seinem NBA-Star Zaza Pachulia (der zudem seinen Rücktritt aus dem Nationalteam verkündet hat) auch auf zwei weitere Top-Spieler verzichten müssen, die bei Euroleague-Vereinen unter Vertrag stehen, wird die ÖBV-Auswahl wohl sogar als leichter Favorit anzusehen sein.

Die Konzentration des neuen österreichischen Teamchefs und seiner Spieler gilt vorerst freilich voll und ganz dem Auftaktspiel in Belgrad. Die Vorbereitung in Kapfenberg sei "sehr kurz und sehr intensiv" gewesen, die "Stimmung sehr gut", teilte Zollner mit. Es sei "sehr gewissenhaft" gearbeitet worden. "Vom Namen, von der Struktur des Verbandes und von der Erfahrung her" sei Serbien selbstverständlich zu favorisieren, sagte der Coach weiter. "Wir wollen versuchen, (in Belgrad, Anm.) unser bestmögliches Spiel aufzuziehen. Wenn wir ans Limit gehen, haben wir sicher unsere Chance", fügte Zollner hinzu. Es warte eine "sehr, sehr schwere Aufgabe", sagte ÖBV-Center Rasid Mahalbasic. Das serbische Team habe trotz des Fehlens seiner NBA- und Euroleague- Spieler "viel Qualität".

Der ÖBV-Tross machte sich am Donnerstag auf die Reise zum ersten Auswärtsspiel. Benedikt Güttl und Jurica Blazevic gehörten dem Zwölf-Mann-Aufgebot nicht an. Sie stehen jedoch auf Abruf bereit. Mit Carlos Novas-Mateo ist ein Neuling an Bord. Den Kader für das Heimspiel (Multiversum Schwechat) gegen Deutschland wollen Zollner und das ÖBV-Trainerteam am Samstag festlegen.

Die erste Phase der europäischen WM-Qualifikation läuft unter dem Motto "aus 32 (acht Vierergruppen) mach 24". Spieltage für Österreich sind 24. und 27. November, 23. und 25. Februar sowie 29. Juni und 2. Juli 2018. Die 24 Teams, die weiterkommen, spielen ab September kommenden Jahres in vier Sechsergruppen und ebenfalls drei "Fenstern" bis Februar 2019 zwölf Plätze für den "World Cup" in China aus.

Erreichen die ÖBV-Herren die letzte Phase, bekommen sie es mit den Top 3 der Gruppe H (Griechenland, Israel, Estland, Großbritannien) zu tun. Die Ergebnisse gegen die Mitaufsteiger aus dem Pool G würden "mitgenommen".

(Schluss) we/gw

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