Volleyball: Ein Österreicher als Europacupheld

VOLLEYBALL - AVL, Graz vs Amstetten
VOLLEYBALL - AVL, Graz vs Amstetten(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ David Rodriguez)
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Paul Buchegger, 22, gewann mit Ravenna im Challenge Cup als erst zweiter heimischer Profi einen europäischen Titel und krönte seine steile Karriere. „Ein Traum!“

Athen. Europacupsiege mit österreichischer Beteiligung sind rar, erst recht im Volleyball. Nach Robert Czedula, der 2001 mit dem portugiesischen Klub SC Espinho im Top-Teams-Cup triumphierte, hat sich jetzt Paul Buchegger seinen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert. Der Oberösterreicher gewann mit Ravenna den CEV Challenge Cup, den dritthöchsten Bewerb in Europa. „Ein unglaubliches Gefühl und einfach nur geil“, frohlockte der 22-Jährige nach dem 3:1-Auswärtssieg bei Olympiakos Piräus, der das Finale 2:0 für die Italiener entschied.

Buchegger hatte einmal mehr maßgeblichen Anteil am Erfolg, war im Rückspiel mit 21 Punkten bester Scorer seiner Mannschaft. Insgesamt verzeichnete er in den zehn Europacupspielen 203 Zähler und damit die meisten im Bewerb. Mit durchschnittlich 5,49 Punkten pro Satz war der ÖVV-Jungstar zudem der dritteffizienteste aller eingesetzten Spieler, wobei die einzigen beiden vor ihm gereihten Profis auf deutlich weniger Einsatzzeit kamen.

Dieser Titel ist die vorläufige Krönung von Bucheggers steiler Karriere. Erst im Alter von 14 Jahren entschied er sich definitiv für Volley- und gegen Handball, absolvierte die Grazer Nachwuchsakademie. Nach einem Gastspiel beim deutschen Bundesligisten Brühl wagte der Ausnahmeathlet (2,07 m, 103 kg) aus Pichling bei Linz im Sommer 2016 den Sprung nach Italien, dem Volleyball-Zentrum Europas. Nach einer Zweitliga-Saison bei Ortona wechselte Buchegger zu Ravenna und etablierte sich auf Anhieb in der Super-Lega, der stärksten Liga der Welt. Als hoffnungsvolle Kaderverstärkung geholt, avancierte die Nummer 18 im Grunddurchgang zum Hauptangreifer in Ravennas Spiel und dem zweitbesten Scorer in Italien.

„Es hat alles gepasst, der Wechsel zu Ravenna war toll, der Trainer hat mir die Chance und das Vertrauen zu spielen gegeben. Ich bin echt happy, dass die Saison für mich so gut gelaufen ist“, resümierte Buchegger. Im Play-off um den Meistertitel schied die Mannschaft von Fabio Soli zwar im Österreicher-Duell im Viertelfinale gegen Perugia mit Alexander Berger aus, der Europacup-Triumph tröstet darüber aber hinweg. Nun wartet auf Buchegger der wohlverdiente Urlaub, ehe es am 30. April zum Nationalteam geht.

Die rot-weiß-rote Titelsammlung könnte noch Zuwachs erhalten: Mitte Mai tritt Berger mit Perugia im Halbfinale der Champions League gegen Kasan an. (swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.04.2018)

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