Eisel: Operation nach Gehirnblutung

Mit Mark Cavendish unterwegs: Bernhard Eisel
Mit Mark Cavendish unterwegs: Bernhard EiselAPA/AFP/GIUSEPPE CACACE
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Bernhard Eisel, 37, wurde von Kopfschmerzen geplagt und daraufhin in Klagenfurt operiert. Nach einem Sturz hatte sich ein subdurales Hämatom im Gehirn gebildet.

Klagenfurt. Turbulente Tage liegen hinter Bernhard Eisel. Letzte Woche erlebte der Rad-Veteran bei einer Trainingsausfahrt hautnah mit, wie Marco Haller von einem PKW erwischt wurde und schwere Beinverletzungen erlitt. Eisel selbst blieb dabei unverletzt, konsultierte jedoch später, unabhängig davon wegen anhaltend starker Kopfschmerzen den Arzt. Er erhielt eine schockierende Diagnose: subdurales Hämatom im Gehirn.

Es sind die Nachwirkungen eines Sturzes beim Klassiker Tirreno-Adriatico vor gut einem Monat. Die Einblutung hat Eisels Gehirn mittlerweile um fast acht Millimeter verschoben und dadurch mit Verzögerung Spannungsschmerzen hervorgerufen. „Ich habe zuerst an eine Allergie gedacht, aber nach dem MRT war alles klar“, erzählt der Radprofi.
Am Montag wurde dem 37-Jährigen im Klagenfurter Krankenhaus ein Loch in den Schädel gebohrt, um den Druck auf das Gehirn zu nehmen. „Es bestand zum Glück keine Lebensgefahr, aber bei einem Loch im Kopf wird einem doch irgendwie anders“, sagt der Angestellte von Dimension Data im Gespräch mit der „Presse“.

Vertrag läuft aus, kein Druck

Am Ende waren aber Übelkeit, Desorientiertheit und Erinnerungsschwierigkeiten bereits so stark, dass er die Operation regelrecht herbeisehnte. „Ich hätte nicht eine Minute länger warten wollen.“ Der Eingriff verlief erfolgreich, bis Freitag muss Eisel zur Überwachung im Spital bleiben.

Die weitere Genesung bestimmt sein Körper, das bei der Tour de Romandie geplante Comeback ist auf unbestimmte Zeit verschoben. Druck macht sich der Routinier trotz auslaufenden Vertrags keinen, Er glaubt auch nicht an Zeichen. „Ich bin wenig gestürzt, da sollte noch Glück übrig sein.“ Der Saisonauftakt habe gezeigt, dass der Spaß ebenso wie das Niveau für die World Tour nach wie vor da seien, das Karriereende ist daher momentan keine Option. Vorerst aber bleibt sein Rad in der Garage stehen, warten, Fifa-Duelle auf der Play Station mit Haller und Spielen mit den beiden Kindern auf dem Programm.
Drei Österreicher stehen kommende Woche in Jerusalem an der Startlinie des Giro d'Italia. Das Bora-Team verzichtet auf Vorjahres-Etappensieger Lukas Pöstlberger, nominierte aber Patrick Konrad und Felix Großschartner. Zum dritten Mal in Folge ist der Steirer Georg Preidler bei Giro dabei, er soll Helfer sein für Mitfavorit Thibaut Pinot (Groupama-Rennstall).

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