Testosteronwerte: Leichtathletikverband begrenzt Startrecht

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Ab 1. November - Studie belegte Wettbewerbsvorteile in einigen Disziplinen - Semenya prominenteste Betroffene

Der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) führt vom 1. November an erneut Limits für Mittelstreckenläuferinnen mit hohen natürlichen Testosteronwerten ein. Das Startrecht für Rennen zwischen 400 Metern und einer Meile bekommen Frauen künftig nur, wenn ein spezifischer Testosterongehalt im Blut (5 nmol pro Liter) nicht überschritten wird. Dies teilte die IAAF am Donnerstag mit.

Damit reagierte der Weltverband auch auf eine Studie vom Juli 2017, wonach Frauen mit hohen natürlichen Testosteronwerten in einigen Leichtathletik-Disziplinen einen Wettbewerbsvorteil haben. Sie müssten künftig "innerhalb einer durchgehenden Periode von mindestens sechs Monaten - beispielsweise durch die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel" - ihren erhöhten Wert dauerhaft reduzieren.

Im Mittelpunkt der Debatte über Hyperandrogenismus und Intersexualität steht seit Jahren die zweifache 800-m-Olympiasiegerin und dreifache Weltmeisterin Caster Semenya. Mit ihrem Sieg bei der WM 2009 in Berlin hatte die Südafrikanerin die weltweite Diskussion um Chancengleichheit und die Würde von Athletinnen mit hohen männlichen Testosteronwerten ausgelöst.

Eine frühere Regelung der IAAF hatte der Internationale Sportgerichtshof CAS im Juli 2015 für zwei Jahre aufgehoben. Zunächst sollten wissenschaftliche Beweise für einen Zusammenhang zwischen erhöhten Testosteron-Werten und gesteigerter Leistungsfähigkeit bei Sportlern ermitteln zu können. Dieser wurde durch die Studie belegt.

(APA/dpa)

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