Österreichs Sport, ein Dasein wie ein „Fleckerlteppich“

Sportminister Strache.
Sportminister Strache.(c) APA/HERBERT NEUBAUER
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Sportminister Strache nannte Strategien, Ministerium stellt nicht abgerechnete Fördergelder über 1,8 Mio. Euro fällig.

Wien. Sport gilt in Österreichs Politik als unliebsames Anhängsel. In dieser Bundesregierung ist das Ressort erstmals beim Vizekanzler gelandet. Heinz-Christian Strache (FPÖ) legt Wert auf Zielsetzung, Zugang und genaue Abrechnung. Nach einigen Monaten Einarbeitungszeit gaben nun er und Referent Philipp Trattner in Wien Hintergründe und Strategien preis.

Österreich habe durchaus ein Sportstättenproblem („Wie ein Fleckerlteppich“), das Nationalstadion („Habe mit der Stadt Wien gesprochen – ich halte es für machbar“) sei ihm ein Anliegen. Förderung („Der Sport braucht mehr Geld“), Erschließung neuer Quellen (20 Mio. € aus Online-Wetten für den Sport) und Absetzbarkeit von Spenden wären richtungsweisend. Strache nannte auch noch Forschung, Materialfragen, Großereignisse („Wären wichtig, leider hat es mit Olympia nicht geklappt“) oder kulturelle Ansätze: „Wie werden wir wieder eine Sportnation, die auch Erfolg hat?“ Dass er aber Dominic Thiems Krimi gegen Rafael Nadal verschlafen habe, verhehlte er nicht.

Neu: Strenge Rechnung

Primär drehten sich die ersten Erkenntnisse jedoch um Geld. Und da fehlen 1,8 Millionen Euro Fördergeld, die von manchen Verbänden nicht korrekt abgerechnet bzw. rückvergütet wurden.

Vorrangig genannt wurden ÖTTV (Tischtennis), Schwimmen und Hockey. Trattner: „Der Verband hat eine Zahlungsaufforderung erhalten über 320.000 Euro.“ Seit 2010 habe sich diese Summe angehäuft. Warum nicht früher nachgezählt wurde sei dahingestellt, nun wolle das Ministerium das Geld zurück. ÖTTV-Präsident Hans Friedinger hielt sich auf „Presse“-Anfrage bedeckt. Eine „Task Force“ wurde installiert, die eigentliche Summe solle sich nur auf 40.000 Euro belaufen. (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.09.2018)

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