Mountainbike-Juniorenweltmeisterin Laura Stigger steigt für die Heim-WM auf das Rennrad um. Die 18-Jährige nimmt die Vorschusslorbeeren gelassen: „Ich möchte genießen.“
Innsbruck/Wien. In der noch jungen Karriere von Mountainbikerin Laura Stigger jagt derzeit ein Highlight das nächste: Im Juli feierte die Juniorin in Graz ihr fünftes EM-Gold, Anfang September verteidigte sie dann erfolgreich ihren WM-Titel im Cross-Country-Bewerb. Im Rahmen der Rad-WM in Tirol erwartet sie nun ein besonderer Höhepunkt, denn für das Straßenrennen der Juniorinnen am Donnerstag (9 Uhr, live in ORF Sport+) tauscht sie Mountainbike gegen Rennrad und möchte für eine Überraschung sorgen. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl und überhaupt keinen Druck. Bei der Mountainbike-WM war ich ja die Gejagte“, berichtet die seit Dienstag 18-Jährige. „Ich gehe total locker ins Rennen und will den Auftritt in der Heimat genießen.“
Die Idee zum Radwechsel hatte Stigger selbst, die Chance auf WM-Titelkämpfe quasi vor der eigenen Haustüre kommt schließlich nur einmal. Rasch waren die Qualifikationsrichtlinien recherchiert, im Februar absolvierte sie in Italien bei strömendem Regen ihr erstes Straßenrennen, kam trotz Sturz als 13. und damit beste Österreicherin ins Ziel – der WM-Start war gesichert. Die Umstellung zwischen Mountainbike und Rennrad meistert der Teenager mit Leichtigkeit, dabei handelt es sich um „zwei völlig unterschiedliche Sportarten“. Auf der Straße regiere die Taktik, zudem seien die Geschwindigkeiten höher und die Distanzen länger, so Stigger. „Aber an Mut hat es mir noch nie gefehlt.“ In der Vorbereitung auf die Mountainbike-Saison absolviert sie standardmäßig Einheiten auf dem Rennrad, die spezifische Vorbereitung auf die WM hat sie erst vor gut zwei Wochen begonnen.