Olympia am Ende der Welt

Winterspiele in diesem Idyll? Ushuaia und Argentinien brachten sich als alternative Notlösung für 2026 ins Spiel.
Winterspiele in diesem Idyll? Ushuaia und Argentinien brachten sich als alternative Notlösung für 2026 ins Spiel.imago/Robert Harding
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Da zig Wintersportregionen wie Tirol abgelehnt haben und bei den Anwärtern Calgary, Stockholm und Mailand/Cortina Zweifel herrschen, bringt sich Ushuaia ins Spiel für Olympia 2026. Exotisch, unberührt – auf Feuerland. Ein PR-Gag?

Das Internationale olympische Komitee (IOC) steht weiterhin vor einem Problem. Mit aller Kraft wird versucht, das ungeliebte Produkt „Winterspiele“ zu retten. Geradezu verzweifelt mutet die Suche aber an, einen Austragungsort für die Spiele 2026, mit denen die Trendwende in Kostenfragen und Ideologien geschafft werden sollen, zu finden. Denn Kerndestinationen aus Europa haben serienweise abgesagt. In Innsbruck fiel eine Volksbefragung negativ aus, für Graz-Schladming zog das ÖOC ob ausbleibender politischer Zusagen die Reißleine. Auch Sapporo oder Sion sagten Nein.

Klassische Wintersportorte, die gern die Kosten tragen, sich ihre Saison verpfuschen lassen oder Gewinne anderen, obendrein steuerfrei überlassen, sind in demokratischen Staaten schwerer zu finden. Auch die Folgen des Gigantismus schrecken ab.

Wenn am nächsten Wochenende im polnischen Wisła der Skisprungweltcup anhebt, sich Langläufer für die WM-Saison (Seefeld, ab 19. Februar 2019) rüsten oder Skifahrer an die WM in Åre (ab 5. Februar 2019) denken, wird hinter den Kulissen um einen Olympiaort 2026 gerungen. Seit Anfang Oktober stehen drei Anwärter offiziell fest: Calgary, Stockholm und Mailand/Cortina d'Ampezzo. Jedoch: Allerorts ist die Lage unsicher, und manch Bürgerbefragung könnte ausreichen, um im jeweiligen Stadtrat oder Parlament das Projekt prompt zu torpedieren.

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