Fifa: Ausverkauf des Weltfußballs Das 25-Milliarden-Dollar-Projekt

Zürich. Nach der Veröffentlichung pikanter Details des geplanten Fifa-Milliarden-Deals bleibt die Fußballwelt skeptisch. „Süddeutsche Zeitung“ und WDR hatten berichtet, dass es bei der Mega-Offerte von 25 Milliarden Dollar von namentlich nicht bestätigten Geldgebern nicht nur um Sponsoring und Namensrechte an einer reformierten Klub-WM oder einer globalen Nations League gehe, sondern auch um den Verkauf von weiteren Lizenzrechten des Fußballweltverbands.

In dem Ursprungsplan, den Infantino dem Fifa-Council im März vorstellte, sind je zwölf Milliarden für die Rechte an der Klub-WM und der Nations League sowie eine Milliarde für die Rechte an digitalen Inhalten und weiteren Fifa-Lizenzen vorgesehen. Geldgeber soll ein börsennotiertes Unternehmen mit Sitz in England sein. Unklar bleibt jedoch, wer die Haupt-aktionäre sind. Zuletzt war vermutet worden, sie kämen aus Saudiarabien, was den Weltverband angesichts der internationalen Kritik nach der Ermordung des regierungskritischen saudischen Journalisten Jamal Khashoggi in Erklärungsnot bringen würde.

Die Fifa teilte auf Anfrage der Deutschen Presse Agentur mit, dass das genannte Dokument „eines von Hunderten beim Weltverband im Umlauf befindlichen Schriftstücken ist. Das erlaubt keine Schlussfolgerungen, solange es keine Entscheidung gibt.“

Eine im Oktober einberufene Task Force muss nun zunächst die Machbarkeit der sportlichen Wettbewerbe prüfen. Erst dann kann das Fifa-Council Rahmenbedingungen und Geschäftsmodell bewerten. Das Gremium nahm per Telefonkonferenz seine Arbeit auf, im Dezember ist eine weitere Sitzung in Paris geplant. Infantino hofft auf eine Verabschiedung des Projekts am 14. März in Miami. Es klingt nach dem Datum, an dem der Ausverkauf des Weltfußballs vollzogen wird. ?

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.11.2018)

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