Eishockey: Die Capitals bewegen sich auf dünnem Eis

Eishockey-Rekordmeister KAC alle Trümpfe in der Hand.
Eishockey-Rekordmeister KAC alle Trümpfe in der Hand.(c) APA/HERBERT PFARRHOFER
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Die Vienna Capitals stehen in der Finalserie gegen den KAC mit dem Rücken zur Wand, nur ein Sieg heute Abend in Klagenfurt bringt ein siebentes und entscheidendes Duell. „Die Mission ist klar“, sagt Coach Dave Cameron.

Klagenfurt/Wien. Nach dem 2:0-Sieg am Ostermontag bei den Vienna Capitals hat Eishockey-Rekordmeister KAC nun alle Trümpfe in der Hand. Die Klagenfurter wollen am Mittwochabend (ab 20.20 Uhr, live in Servus TV und Sky) den Heimvorteil nutzen und die „Best of seven“-Ebel-Finalserie im sechsten Spiel entscheiden. Es wäre der insgesamt 31. Titel für die „Rotjacken“, der erste seit 2013. „Ich erwarte ein schweres Spiel, aber wir spielen gut zu Hause, und hoffentlich müssen wir nicht mehr nach Wien zurückkommen“, meinte KAC-Goalie Lars Haugen, der mit seinem bereits vierten „Shutout“ im Play-off den Hauptanteil am Auswärtserfolg in Wien und der 3:2-Führung in der Serie hatte. Ein etwaiges Entscheidungsmatch würde bereits am Freitagabend in der Bundeshauptstadt steigen.

Kärntner Kampfansage

„Wir spielen, bis wir sterben“, versprach KAC-Cheftrainer Petri Matikainen in einem Sky-Interview. Der 52-jährige Finne war mit der Defensivleistung seines Teams sehr zufrieden, wies aber darauf hin, dass noch nichts gewonnen sei. „Heute war ein guter Tag, und morgen werden wir wieder von vorne beginnen und hart dafür arbeiten, dass es ebenfalls ein guter Tag wird. Übermorgen das gleiche Prozedere. Wir müssen einfach noch besser werden.“

Bei den Capitals war man dagegen auf die Unparteiischen sehr schlecht zu sprechen. „Ich weiß nicht, ob die Schiedsrichter heute blind sind wie immer, aber von außen sieht man, dass das eindeutige Strafen sind“, hatte Peter Schneider schon während der Partie geklagt, nachdem er im ersten Drittel allein aufs leere Tor gestürmt und dabei von KAC-Spieler Marco Richter mit einem Stockschlag gestoppt worden war. Doch die Referees ahndeten dieses offensichtliche Foul nicht.

„Eindeutiger Slash, den hätte jeder Fan gepfiffen, auch die KAC-Fans wahrscheinlich, also ich kann es mir nicht erklären. (. . .) Wir haben heute gegen KAC und gegen die Schiedsrichter gespielt“, ärgerte sich Schneider. Sein Coach, Dave Cameron, war ebenfalls außer sich: „Schneider stand allein vor dem leeren Tor und wurde gefoult. Warum die Referees dafür keine Strafe gaben, kann ich nicht sagen. Wenn in solchen Fällen keine Strafen ausgesprochen werden, ist das natürlich extrem frustrierend.“ Fassungslos war der Kanadier auch nach einem ungeahndeten Bandencheck von KAC-Stürmer Nikolaus Kraus gegen Julian Großlercher. „Die Referees sagten mir, dass der Check an Großlercher von hinten in die Bande ein guter ,Non-call‘ war. Wenn das ein guter ,Non-call‘ ist, dann habe ich echt keine Ahnung mehr, was jetzt eine Strafe ist“, rätselte Cameron.

Eine einfache Rechnung

Trotzdem glaubt der Headcoach der Wiener weiter an den dritten Titel für die Caps nach 2005 und 2017. „Meine Spieler sind frustriert, aber für Mittwoch ist die Mission jetzt klar. Wir müssen das Spiel gewinnen, oder es ist aus. Das macht das Ganze einfacher für uns, und immer, wenn die Ausgangsposition einfach war, haben wir am besten gespielt“, bekräftigte der 60-Jährige. (ag.)

Erste Bank Eishockey Liga Finale

Spiel 1: V. Capitals – KAC 3:2 n.V. (2:0, 0:1, 0:1, 1:0)
Spiel 2: KAC – Vienna Capitals 1:0 (1:0, 0:0, 0:0)
Spiel 3: Vienna Capitals – KAC 3:2 (2:2, 1:0, 0:0)
Spiel 4: KAC – Vienna Capitals 3:2 (0:0, 3:0, 0:2)
Spiel 5: Vienna Capitals – KAC 0:2 (0:0, 0:2, 0:0)

Stand in der „Best-of-seven“-Serie: 3:2 für den KAC.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.04.2019)

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