Zwei Teenager halten die Eishockey-Welt in Atem

Mischt die Eishockey-WM auf: Finnlands Jungstar Kaapo Kakko (l.).
Mischt die Eishockey-WM auf: Finnlands Jungstar Kaapo Kakko (l.).APA/AFP/JOE KLAMAR
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Jack Hughes und Kaapo Kakko, die beiden besten Nachwuchsspieler der Welt, liefern sich ein Fernduell. Es geht um Rang eins im anstehenden NHL-Draft und die Frage: Wo werden die künftigen Superstars landen?

Kosice/Wien. Seit er 15 Jahre alt ist, sind sich die Eishockey-Experten einig: Jack Hughes wird die Nummer eins im NHL Entry Draft 2019 sein. Am 21. Juni wird dieser in Vancouver über die Bühne gehen, die nordamerikanischen Profiklubs nehmen dort die besten Nachwuchsspieler des Planeten unter Vertrag. Die schlechtesten Teams der abgelaufenen Saison dürfen dabei als Erste zuschlagen.

Dass die allererste Wahl („First overall Pick“) auf den US-Amerikaner Hughes, mittlerweile 18 Jahre alt und Nationalspieler, fällt, ist seit ein paar Tagen aber nicht mehr in Stein gemeißelt. Ein anderer Name wird nun ebenfalls als Nummer eins gehandelt: Der 18-jährige Finne Kaapo Kakko.

Grund dafür ist die Eishockey-WM in der Slowakei, wo sich die beiden besten Nachwuchsspieler (Jahrgang 2001) ein Fernduell liefern. Hughes trifft heute mit Team USA im Viertelfinale auf Topfavorit Russland (16.15 Uhr, live ORF Sport Plus), Kakko und die Finnen bekommen es mit Titelverteidiger Schweden zu tun (20.15 Uhr).

Sollten die beiden Jungstars wie erwartet ausscheiden, ginge Kakko als Sieger aus dieser WM hervor. Der Flügelstürmer aus Turku war in der Gruppenphase der auffälligste Spieler des Turniers. Und das als jüngster Crack in einer mit NHL- und KHL-Profis gespickten finnischen Auswahl.

Ob seiner 1,87 m und 86 kg wäre auch niemand auf die Idee gekommen, dass hier ein 18-jähriger Junior seine Premiere bei einem Erwachsenen-Turnier gibt. Kakko gelangen in bisher sieben Partien sechs Tore und ein Assist, beim Auftakt gegen Rekordweltmeister Kanada schoss er die Finnen mit einem Traumtor in Führung, die Slowaken fertigte er mit einem Hattrick im Alleingang ab. Ganz überraschend kam sein Durchbruch auf der großen Bühne nach einer Rookie-Saison in der finnischen Profiliga mit 22 Toren und 16 Assists in 45 Spielen nicht.

Vorteil Kakko?

Hughes hingegen, der erst im Turnierverlauf seinen 18. Geburtstag feierte, konnte der WM noch keinen Stempel aufdrücken (ein Assist bei sechs Einsätzen), hatte aber auch weit weniger Eiszeit. Doch der Center aus Orlando hat seine eisläuferischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt, seine körperlichen Nachteile (1,79 m, 77 kg) wird er bald aufgeholt haben.

Gegenübergestanden sind sich Hughes und Kakko schon öfter. In Kosice gewann die USA das WM-Gruppenduell 3:2. Im Vorjahr hatte Finnland im Finale der U18-WM 3:2 gesiegt (Kakko traf zum 2:0). Bei der U20-WM im Jänner trafen sie erneut im Finale aufeinander, Finnland gewann dank Kakkos Siegtreffer wieder 3:2. Im April war Hughes dann in Abwesenheit seines Rivalen überragender Mann bei der U18-WM (Bronze).

Eines ist schon jetzt klar: Hughes und Kakko werden sich im Rahmen der „Hudson River Rivalry“ wieder gegenüberstehen. Den New Jersey Devils und New York Rangers stehen beim NHL-Draft die ersten beiden „Picks“ zu. Für wen auch immer sich die Devils entscheiden – auch die Rangers dürfen sich über einen zukünftigen Superstar freuen. (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.05.2019)

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