Rudern: Lobnig verpasst bei Heim-WM das Finale

Magdalena Lobnig
Magdalena LobnigAPA/HELMUT FOHRINGER
  • Drucken

Magdalena Lobnig verpasste bei der Heim-WM in Ottensheim die anvisierte Medaille, hat im B-Finale aber noch die Chance auf den Olympia-Quotenplatz. Das Para-Duo Johanna Beyer/David Erkinger gewann Silber.

Ausgerechnet bei der Heim-WM in Linz-Ottensheim bleibt Magdalena Lobnig ohne Medaille. Bei den Titelkämpfen 2017 und 2018 hatte die Kärntnerin im Einer jeweils Bronze geholt, am Freitag ist dieser Traum im Halbfinale geplatzt. Mit 18,06 Sekunden Rückstand auf die irische Titelverteidigerin Sanita Puspure (7:28,53 Min.) belegte Lobnig nur den fünften Rang und verpasste damit den Endlauf der Top sechs. Für Österreichs einzige Medaille sorgten somit die Para-Ruderer Johanna Beyer/David Erkinger mit Silber im Mixed-Doppelzweier.

Johanna Beyer und David Erkinger mit ihren Medaillen
Johanna Beyer und David Erkinger mit ihren MedaillenGEPA pictures

„Wenn man zwei Wochen vorher keine schnellen Einheiten fährt, ist es schwierig, auf diesem Niveau mitzufahren“, erklärte eine sichtlich enttäuschte Lobnig mit Verweis auf ihre Nebenhöhlenerkrankung kurz vor der WM. Angesichts der kurzen Vorbereitungszeit hatte die 29-Jährige wegen des besseren Gefühls auch auf das Vorjahresboot gesetzt. Bis zur 1000-m-Marke sei ihr Rennen sehr gut gewesen, habe sie an den Aufstieg geglaubt, betonte die Völkermarkterin. Doch dann konnte sie das Tempo der Kanadierin Carling Zeeman nicht mehr mitgehen, im Finish ließ sie auch noch die Chinesin Yan Jiang passieren, um Kräfte zu sparen.
Schließlich geht es für Lobnig im B-Finale am Sonntag (12.18 Uhr, live ORF Sport+) zwar nicht mehr um Edelmetall, aber um einen der drei Olympia-Quotenplätze für Tokio 2020. Diesen Umweg hat sie schon einmal erfolgreich gemeistert: Bei der WM 2015 in Frankreich schaffte sie im zweiten Versuch die Qualifikation für Rio.

>>> Zum Interview mit Magdalena Lobnig über die schwierige WM-Vorbereitung und die Leidenschaft für den Sport

„Der Speed hat gepasst. Sie hat keine groben Fehler gemacht, es sind die kleinen Dinge, die es ausgemacht haben“, resümierte Nationaltrainer Carsten Hassing, der Lobnig in den vergangenen drei Wochen wegen der Erkrankung nicht gesehen hatte, und zwei weitere Ursachen ausmachte. „Magdalena findet ihre Sitzposition nicht optimal, wenn sie gegen so gute Leute fährt. Und flaches Wasser ist nicht gut für sie, sie hat es gerne wellig.“ Auch ÖRV-Präsident Horst Nussbaumer war zuversichtlich: „So enttäuscht wir jetzt sind, die Chance auf Olympia ist noch da.“

Kritik am Ruderverband

Für die anderen fünf ÖRV-Boote ist diese hingegen passé. „Da muss man das ganze System im Ruderverband hinterfragen“, sagte Matthias Taborsky, für den im LG-Zweier mit Julian Schöberl im Viertelfinale Endstation war. „Wie die Trainingspläne strukturiert sind, das passt für mich überhaupt nicht. Seit ich in dem System mittrainiere, geht es für mich physiologisch bergab.“ Der Wiener, 26, geht davon aus, in derselben Paarung auch Ende April bei der kontinentalen sowie Mitte Mai bei der Welt-Restquoten-Regatta anzutreten. ÖRV-Präsident Nussbaumer kündigte allerdings einen Selektionsprozess unter allen Leichtgewicht-Interessierten an und wies Taborskys Kritik zurück: „Das System, das wir machen, macht Sinn. Umsetzen müssen es aber die Sportler.“

(APA/red)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Für Magdalena Lobnig ist das Gefühl auf dem Wasser mit nichts zu vergleichen. Vor Heimpublikum geht es für sie um Edelmetall und das Olympiaticket.
Mehr Sport

Magdalena Lobnig: "Sich zu quälen, das hat man oder nicht"

Vor der Heim-WM in Linz-Ottensheim spricht Ruderin Magdalena Lobnig über die Stärkung durch Rückschläge, die eigene Schmerzgrenze und den „Tag der toten Ente“.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.