Volleyball: Der Feinschliff für ein historisches Meisterstück

Für Österreichs Volleyballer läuft der Countdown zur EM.
Für Österreichs Volleyballer läuft der Countdown zur EM.APA/HELMUT FOHRINGER
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Österreich absolviert am Samstag die Generalprobe für die EM. Das Lazarett hat sich gelichtet, der Kurs stimmt. „Wir können nicht pokern.“

St. Pölten. Für Österreichs Volleyballer läuft der Countdown zur EM. Nach intensiven Wochen der Vorbereitung und Tests holt sich die Auswahl von Teamchef Michael Warm am Samstag (19 Uhr) in einem Freundschaftsspiel gegen Nordmazedonien in St. Pölten den letzten Feinschliff. Am Dienstag wird Bundespräsident Alexander Van der Bellen Spieler und Betreuer nach Belgien verabschieden, am Freitag erfolgt in Brüssel der Turnierauftakt gegen den Gastgeber.

„Die EM ist ein Karriere-Highlight. Wir haben uns zehn Jahre lang vorbereitet und uns das erarbeitet“, sagt Alexander Berger. Wie Kapitän Peter Wohlfahrtstätter hat er 2011 vor der Heim-EM die Vorbereitung mitgemacht, aber letztlich zuschauen müssen, wie Österreich das Turnier ohne Sieg als Letzter beendet hat. Inzwischen ist das Duo aus dem Nationalteam nicht mehr wegzudenken und maßgeblich daran beteiligt gewesen, dass erstmals die sportliche Qualifikation gelungen ist. Als Gruppenzweiter hinter Portugal ergatterte Österreich eines der zwölf Tickets. Denn eine Reform hat das EM-Feld vergrößert, der Zugang für kleinere Nationen aber ist nach wie vor erschwert: Neben den Gastgebern Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Slowenien hatten auch die Top acht der EM 2017 ihren Startplatz sicher.

„Eine Euro-Volley ist nicht mit einem Champions-League-Final-Four zu vergleichen“, betont auch Berger, der mit Perugia 2017 und 2018 am Ende Zweiter bzw. Dritter geworden ist. Sein inzwischen fünftes Jahr in der italienischen Serie A, der stärksten Volleyball-Liga der Welt, wird der 30-Jährige heuer mit Piacenza in Angriff nehmen. Nach dem letzten Testspiel wird der 16-köpfige EM-Kader auf 14 Mann reduziert.

Das Lazarett der vergangenen Wochen („Wir sind an die Grenzen des EM-Kaders gekommen“) hat sich zum Glück gelichtet, berichtet der Teamchef. So trainierte auch Paul Buchegger nach der im Juli erlittenen Meniskusverletzung diese Woche erstmals mit. Die Genesung des Monza-Legionärs verlaufe „über dem Plan“. Wurde in den Testspielen gegen die Türkei und Rumänien viel ausprobiert, ist bei der Generalprobe gegen Mazedonien eine Wettkampfperformance das Ziel. „Wir müssen in den finalen Phasen mit mehr Geduld spielen“, so Warm.

150 Spiele der EM-Gegner Belgien, Slowakei, Deutschland, Spanien und Serbien wurden analysiert. „Wir können nicht pokern, sondern müssen fünfmal alles geben, um Punkte mitzunehmen“, resümiert der Teamchef. Als Hauptrivalen im Kampf um den Top-vier-Platz, der das Achtelfinale bringen würde, wurden die Slowakei und Spanien ausgemacht. Die Marschroute ist simpel: „Wir müssen das machen, was wir das ganze Jahr gemacht haben. Wir wollen zeigen, dass wir mitspielen können.“ (swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.09.2019)

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