Hans Schmid startet seine 19. Eishockey-Saison als Präsident der Vienna Capitals. Der Unternehmer, 79, sieht den Klub im Hoch, spricht im „Presse“-Interview über Geld, Fans, Mängel der Ligavermarktung und bezieht in der Wiener Stadion-Debatte klar Position.
Am Freitag steht das erste Saisonspiel der Vienna Capitals auf dem Programm, wartet das Kräftemesen mit den Graz 99ers. Hans Schmid ist guter Dinge. Der Unternehmer, Winzer und Werbe-Experte sieht seinen Verein weiter auf der Überholspur, was die Gunst bei Fans und das Interesse bei Jungendlichen anbelangt. In der „Sky-Bar“ nahm er sich ausführlich Zeit, um Gegenwart und Zukunft zu betrachten. Dabei gab es auch kein Umhinkommen an der Wiener Sportstättenplanung und der bereits laufenden Diskussion über ein Nationalstadion. Schmid hielt mit seiner Meinung nicht lange hinter der Bande.
Die Presse: Sie starten in Ihre 19. Saison als Präsident der Vienna Capitals – wie sehr brennt noch Ihr Feuer für den Puck?
Hans Schmid: Die Vienna Capitals, das muss ich ganz offen sagen, sind im Augenblick das wenigste, womit ich mich in meiner Firmengruppe beschäftige (lacht). Warum? Wir haben ein perfektes Management. Franz Kalla ist der beste General Manager, das „Werkl“ läuft. Aber, keine Sorge: das Feuer in mir brennt weiter.
Die Capitals wurde 2005 und 2017 Meister. Aber auch die neue Halle war einer Ihrer der größten Schachzüge. Sie haben gute Erfahrung mit Wiener Magistraten und Sportplanern. Was sagen Sie denn zur laufenden Diskussion über ein Nationalstadion?
Ich habe eine klare Meinung: ein Nationalstadion nur für Fußball in Wien ist eine hanebüchene Idee! Das warnende Beispiel dafür ist Klagenfurt. Ich habe damals für ein multifunktionales Stadion plädiert, mit 10.000 Zuschauern. Das hätte gereicht, hätte dem Eishockey gedient, hätte jedem geholfen. Jetzt in Wien so ein Nationalstadion zu bauen, ist Geldverschwendung! Die Sanierung des Happel-Stadions klingt sinnvoll.