Kampf der Kirschblüten

Rugby. Japan fiebert dem Start der Heim-WM entgegen, die „Brave Blossoms“ treffen am Freitag auf Russland.

Kamaishi. Japan liefert in den kommenden Monaten serienweise Großereignisse ab. Inmitten der Vorbereitungen für die Sommerspiele 2020 in Tokio präsentiert sich das fernöstliche Inselreich ab Freitag auch als Gastgeber der Rugby-WM. Im Auftaktspiel wartet Russland (12.45 Uhr, live , Dazn, Ran.de).

Es ist das erste Mal, dass dieses Event in Asien stattfindet. Während Rugby in Österreich trotz beherzt ausgetragener Bundesliga mit sechs Klubs ein Schattendasein führt, erfreut sich Rugby in Japan steigender Wahrnehmung. Sumo, Baseball und Fußball bleiben aber unerreicht.

Seit dem 34:32-Coup der „Kirschblüten“ gegen WM-Mitfavorit Südafrika widerfährt dem körperbetonten Sport in Japan jedoch erheblich größere Aufmerksamkeit als je zuvor. Der Sieg gegen den Weltmeister von 2015 wird als Sensation gepriesen, ob das bei der WM hilfreich sein wird, bleibt abzuwarten. 20 Mannschaften treten jedenfalls im Duell um den Webb Ellis Cup an. Titelverteidiger Neuseeland macht dabei Jagd auf den dritten Sieg in Folge, insgesamt warten 48 Spiele an zwölf Spielstätten, die sich über ganz Japan erstrecken – von Sapporo auf die Halbinsel Hokkaido bis Kumamoto im Südwesten des Landes.

WM in der Tsunami-Region

Als Rugby-Hochburg gilt Kamaishi, der einzige Austragungsort, an dem extra ein neues Stadium gebaut wurde. Die im Nordosten gelegene Stadt an der Pazifikküste war 2011 von der Tsunami-Katastrophe verwüstet worden, rund 1000 Menschen starben in den Fluten. Rugby soll, laut Bürgermeister Takenori Noda, zum Wiederaufbau beitragen. So wie Olympia 2020 „der Welt den Fortschritt beim Wiederaufbau“ der Katastrophenregion vor Augen führen soll. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.09.2019)

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