Seit Christian Klien 2010 war kein F1-Fahrer aus Österreich mehr am Start. Jetzt eröffnet sich René Binder bei Renault eine Testchance, Lucas Auer hofft auf Force India. Es sind Hoffnungsschimmer.
Österreich strahlt seit 2014 wieder im Formel-1-Kalender, feiert heute seinen 30. Grand Prix. Was einst 1964 mit einem Flughafenrennen in Zeltweg begonnen hat, ist längst ein Event der Extraklasse mit Entertainment, Konzerten, VIP-Logen und Merchandising. Die Formel 1 ist ein Geschäft, würde aber Dietrich Mateschitz nicht den „Mitgliedsbeitrag“ bezahlen, liefen diese Geschäfte ganz woanders. Doch der „Wald & Wiesen“-GP von Spielberg gilt als einer der beliebtesten unter den Piloten, weil das Areal rundum authentisch ist, der Ring inmitten der Natur liegt – und trotzdem vis-à-vis eines (Militär-)Flughafens ruht, der dieser Tage von Privatjets dicht gesäumt war.
Aber warum hat Österreich keinen Formel-1-Piloten? Die Liste derer, die in der Königsklasse ihr Glück versuchten, Rennen fuhren, Siege feierten, Titel gewannen oder ihr Leben verloren, ist lang. Fakt ist, dass seit Abu Dhabi 2010 kein Österreicher mehr in der Formel 1 unterwegs ist. Christian Klien war für Nachzügler HRT unterwegs. War er der letzte Österreicher? Eine Ära, die 15 Piloten umfasste und mit Jochen Rindt (1970) und Niki Lauda (1975, 1977, 1984) sogar zwei Weltmeister hervorbrachte, mit schweren Unfällen (Lauda Nürburgring 1976, Berger Imola 1989, Wendlinger Monaco 1994 etc.) schockte und trotz aller Bemühungen von Großinvestor Red Bull nach Kliens Aus keinen Nachfolger mehr finden sollte.