Spielberg: Ring frei für die Zweirad-Artisten

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Fünf Wochen nach der Formel 1 gastiert die Motorrad-Szene in Spielberg, ein großer Fanzuspruch ist garantiert Besonders in den Fokus rücken Marc Marquez und Valentino Rossi.

Mit über 200.000 Besuchern hat die Motorrad-WM im Vorjahr ein fulminantes Comeback in Österreich gegeben. Auch 2017 wird der Ansturm der Fans auf Spielberg ähnlich, wenn Weltmeister Marc Marquez, Superstar Valentino Rossi und Co. am Sonntag in der Königsklasse MotoGP am Start sind. Favorit ist nach dem Vorjahres-Double aber Ducati. KTM schickt bei der Heimpremiere gleich drei Fahrer ins Rennen.

Die Zweirad-WM ist 2017 noch aufregender, denn diesmal geht es auch in der MotoGP äußerst spannend her. Die erste Saisonhälfte brachte zehn verschiedenen Podiums-Fahrern, vier verschiedenen WM-Führende und fünf unterschiedliche Sieger. Erst mit seinem "Geniestreich" beim Sieg nach der Sommerpause vergangenen Sonntag in Brünn hat sich Honda-Pilot Marquez etwas abgesetzt.

Der spanische Titelverteidiger hat nach 10 von 18 Saisonläufen 154 Punkte auf dem Konto sowie 14 Zähler Vorsprung auf seinen spanischen Landsmann Maverick Vinales (Yamaha). Aber selbst Andrea Dovizioso (133), Rossi (132) sowie der fünftplatzierte Daniel Pedrosa (123) könnten theoretisch in Runde elf in Österreich die WM-Führung übernehmen.

Eine Tribüne für Rossi

Rossi ist trotz seiner 38 Jahre nach wie vor der Superstar der Motorrad-Szene. Spielberg ist möglicher Weise eine der letzten Gelegenheiten, den "Doktor" auf der Rennstrecke in der Steiermark zu bewundern. Für den neunfachen Weltmeister mit der legendären Startnummer "46" gibt es 2017 eine eigene und in Gelb getauchte Tribüne mit dem Namen "Fan Club Valentino Rossi". Aber auch Marquez hat in Kurve Nord seinen speziellen "Fan-Corner", ebenso KTM im Innenfeld.

Vor allem auf dieser Tribüne werden Fans in Orange beim Heim-Debüt der Mattighofener in der MotoGP mitfiebern. Nachdem schon im zweiten Rennen des ersten Jahres in der "Königsklasse" die ersten WM-Punkte eingefahren wurden und zuletzt in Brünn dank Pol Espargaro (9.) sogar schon der erste Top-Ten-Platz erreicht wurde, sind die Österreicher sehr gut im Plan.

Wie schon am Sachsenring setzt KTM auch in Spielberg neben den Stammfahrern Espargaro und Bradley Smith einen dritten RC16-Piloten ein. Es ist erneut der finnische Testfahrer Mika Kallio. Weil künftig die MotoGP auch in Finnland gastiert, kann sich Kallio damit in Szene setzen. In der Moto2 ist in Spielberg sogar der erste KTM-Sieg drin. In der Moto3 schickt man mit dem ersten 16-jährigen Oberösterreicher Maximilian Kofler einen heimischen Piloten per Wild Card an den Start.

Gewaltige Logistik

Fünf Wochen nach der Formel 1 stellt der Red Bull Ring mit seinem Layout die Zweirad-Artisten wieder vor eine spezielle Herausforderung. Im Vorjahr triumphierte Ducati in Spielberg erstmals und das gleich doppelt. Sieger Andrea Iannone fährt mittlerweile für Suzuki, dafür sitzt nun der fünffache Weltmeister Jorge Lorenzo auf der brachial schnellen, roten Maschine aus Italien. Der Vorjahres-Zweite Andrea Dovizioso ist beim Ducati-Werksteam geblieben, hat seitdem drei Rennen gewonnen und 2017 kurz sogar die WM angeführt.

Es ist angesichts der Wetter-Prognosen gut möglich, dass Regen zumindest im Training ein mitentscheidender Faktor wird. Die Anreise des WM-Trosses aus Brünn ging aber noch planmäßig über die Bühne, obwohl sich 188 Trucks aus Tschechien auf den Weg machten und im Gelände des Red Bull Rings untergebracht werden mussten.

Los geht es in Spielberg bereits Donnerstag um 16.00 Uhr mit dem öffentlichen Boxengassen-Besuch. Freitag und Samstagvormittag stehen die freien Trainings und am Samstagnachmittag die Qualifyings aller drei Klassen auf dem Programm. Die Startzeiten der Rennen am Sonntag sind 11.00 Uhr (Moto3/23 Runden), 12:20 Uhr (Moto2/25) und 14.00 Uhr (MotoGP/28). Im TV zu sehen ist hierzulande der von 150 Kameras übertragene "NeroGiardini Motorrad Grand Prix von Österreich" in Full HD bei Servus TV.

Hohe Ansprüche

Spielberg wickelte im Vorjahr die Veranstaltung so gut ab, dass man von der GP-Kommission zum "besten Rennen des Jahres 2016" gewählt wurde. Auch 2017 steht einer ähnlichen Performance sowie dem Spaß der "verrückten" MotoGP-Fans auf den Campingplätzen trotz wechselhafter Wetterprognosen nichts im Weg.

Mit dabei ist man jedenfalls schon um 95 Euro für ein Wochenend-Stehplatzticket. Und zwar nicht nur beim Geschehen auf der Rennstrecke, sondern auch im nahen MotoGP-Fan-Village mit Musik, Shows und Autogramme schreibenden Star-Piloten wie Marquez oder Daniel Pedrosa. Tickets an den Tageskassen waren auch in der Grand-Prix-Woche nach wie vor erhältlich.

(APA)

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