MotoGP: Dovizioso gewinnt in Spielberg vor Marquez

Andrea Dovizioso
Andrea DoviziosoAPA/AFP/JURE MAKOVEC
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Der Italiener Andrea Dovizioso lieferte sich in Spielberg mit Marc Marquez ein packendes Duell und feierte seinen dritten Saisonsieg. KTM fuhr in die Top Ten.

Die MotoGP in Spielberg bleibt in der Hand von Ducati. Nach dem Erfolg von Andrea Iannone 2016 gewann am Sonntag vor 90.000 Zuschauern sein italienischer Landsmann Andrea Dovizioso ein spannendes Rennen auf dem Red Bull Ring. Der 31-Jährige triumphierte vor den Spaniern Marc Marquez und Dani Pedrosa und schob sich in der WM-Wertung mit 158 Punkten auf den zweiten Rang hinter Titelverteidiger Marquez (174). „Ich bin so glücklich. Das Wochenende war schwierig, wir mussten die Reifen erst richtig verstehen“, sagte der nun dreifache Saisonsieger nach einem dramatischen Finish. „Es gibt schönere Dinge als Marc in der letzten Runde hinter dir zu haben. Aber das Duell war cool.“

KTM musste bei der Heimpremiere in der Motorrad-Königsklasse zwar gleich beim Start den Ausfall von Pol Espargaro nach einer Kollision hinnehmen, durfte am Ende aber dank Mika Kallio, der Testfahrer ging mit einer Wildcard an den Start, als Zehntem über die zweite Top-Ten-Platzierung der Saison jubeln. Der zweite Stammfahrer, Bradley Smith, kam hingegen nicht über Rang 18 hinaus.

Seltener Fehler von Marquez

Ducati galt auf dem hügeligen Kurs mit seinen extrem harten Brems- und Beschleunigungspunkten als Favorit, doch zum 70. Mal in seiner Karriere ging Marquez aus der Pole Position in das Rennen. Den besten Start erwischte aber wie in Brünn Jorge Lorenzo, der sich vom dritten Platz an die Spitze setzte. Es entwickelte sich ein Dreikampf zwischen Lorenzo, Dovizioso und Marquez, der sich als einer von Wenigen für harte Reifen entschieden hatte, in dem der Weltmeister schließlich die Führung zurückeroberte. Dovizioso ließ sich allerdings nicht abschütteln und war zur Stelle, als sich Marquez in der 19. Runde einen seltenen Fehler leistete: Ein Verbremser in Kurve drei zwang ihn zu einem Ausritt und Dovizioso zog vorbei.

Marquez hatte mit seinem Hinterreifen zu kämpfen, hielt den Druck auf den Italiener aber hoch und ging in der letzten Runde noch einmal volles Risiko. Rad an Rad in der letzten Kurve versuchte der Spanier erst außen und dann innen vorbei zu gehen, doch Dovizioso blieb cool, zollte dem Rivalen mit einer Handgeste sogar noch Anerkennung für den Angriff und fuhr als Erster über die Ziellinie. „Das ist MotoGP, das ist die Show. Ich war am Limit, es war einfach nicht mehr möglich“, kommentierte Marquez die Szene.

Koflers gelungenes Gastspiel

Ein Achtungserfolg gelang Maximilian Kofler bei seinem ersten und vorerst einzigen Auftritt in der Motorrad-WM. Der 16-jährige aus Attnang-Puchheim trat in Spielberg mit einer Wildcard für KTM als erster Österreicher seit 2013 bei einem WM-Straßenlauf an und belegte in der Moto3-Klasse den 23. Rang. Der Sieg ging an den WM-Führenden Joan Mir (ESP). Als Trainings-31. startete Kofler aus der letzten Reihe und lieferte sich vom Beginn weg einen harten Kampf mit seinen Startreihenkollegen. „Mein Ziel war, auf jeden Fall ins Ziel zu kommen“, zeigte sich der sonst in der italienischen Meisterschaft fahrende Teenager zufrieden. „Ich habe wie erhofft viel Erfahrung mitgenommen. Besonders beeindruckend war die Medienpräsenz und die vielen Menschen, die mich nun kennen und hinter mir stehen.“

(swi)

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