Formel 1: Die Siegesserie der Silberpfeile beim Österreich-GP

Lewis Hamilton hat immer Vorfahrt, auch im blau-gestreiften Linienwald.
Lewis Hamilton hat immer Vorfahrt, auch im blau-gestreiften Linienwald.(c) APA/AFP/GERARD JULIEN
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Vor dem Grand Prix in Spielberg kehrt Mercedes in die Erfolgsspur zurück, Lewis Hamilton kommt als WM-Leader in die Obersteiermark. Vettel kiefelt, Verstappen ätzt, und die Branche erwartet Ricciardos Cockpit-Auswahl.

Spielberg. Zum dritten Mal in diesem Jahr hat die WM-Führung in der Formel 1 gewechselt. Nach seinem (vollkommen ungefährdeten) Sieg in Frankreich hat Titelverteidiger Lewis Hamilton Ferrari-Star Sebastian Vettel wieder hinter sich gelassen. Damit erhöhte der Mercedes-Pilot im Vorfeld des Spielberg-GP am Sonntag die Spannung im Fahrerlager.

Mercedes ist damit in Spielberg wieder obenauf, zudem gilt es ja eine Serie zu wahren. Seit der Rückkehr der Formel 1 2014 nach Österreich hat es keinen anderen Sieger in der Steiermark gegeben außer Silberpfeil-Piloten.

Mit dem neuen Motor fand Hamilton zurück zu alter Stärke. Mindestens zehn PS mehr bringt das verbesserte Triebwerk. In Le Castellet war das genug, um die Konkurrenz abzuhängen. „Alle im Team sollten auf ihre Arbeit stolz sein. Es liegt noch ein langer Weg vor uns“, sagte Hamilton. Zwei Wochen nach dem Rückschlag von Kanada bewies der 33-Jährige wie so oft seine Comeback-Qualitäten.

Vettel wiederum versuchte, Ruhe zu bewahren. Problemlos gestand der 30-Jährige seine Schuld am Startunfall mit dem zweiten Mercedes-Fahrer, Valtteri Bottas, ein und nahm den Verlust der WM-Führung relativ gelassen. „Das war nicht der Tag, den wir wollten. Es ist jetzt eben passiert, jetzt schauen wir nach vorn.“

Mit bewundernswerter Ruhe ließ er sogar den Spott von „Crash-Pilot“ Max Verstappen an sich abperlen. „Ich bin zu alt dafür“, bemerkte der Ferrari-Star zu den Witzeleien des zehn Jahre jüngeren Red-Bull-Rivalen über seinen verhängnisvollen Startunfall. „Man sollte jetzt zu Sebastian gehen und ihn fragen, ob er nicht seinen Fahrstil ändern will. Das wurde bei mir ja auch gemacht“, ätzte Verstappen, der selbst wegen einer Unfallserie zu Saisonbeginn in der Kritik stand, nach Vettels Missgeschick in der ersten Kurve.

Nach außen hin zeigt sich Vettel bei 14 WM-Punkten Rückstand auf Hamilton gelassen. Wo er in der Vergangenheit hitzköpfig Fehler bei anderen suchte und zu teils heftigen Wutausbrüchen neigte, ließ er in Le Castellet keinen Zweifel an seiner Schuld aufkommen. Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene meinte: „Wir müssen den verlorenen Boden wettmachen.“

Red Bull oder doch McLaren?

Red Bull unterstrich in Frankreich, dass man bereit wäre für das Heimspiel: Verstappen als Zweiter und Daniel Ricciardo als Vierter, man erbeutete satte Punkte für den Bullen-Rennstall. In Spielberg plant das Team den dritten Saisonsieg, wenngleich der Kurs in der Obersteiermark den Autos nicht entgegenkommt.

Auch eine Entscheidung mit langfristiger Wirkung im Fahrerkarussell wird rund um den Österreich-Grand-Prix erwartet: Bleibt Ricciardo oder wechselt er tatsächlich als Nachfolger von Fernando Alonso zu McLaren? (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.06.2018)

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