Toto Wolff philosophiert über die Zukunft, Lewis Hamilton fixiert die Bestzeit.
Spielberg. Mercedes-Sportchef Toto Wolff sieht im Computerspiel „Fortnite“ einen Trend, der in Zukunft den Sport immer stärker erfassen wird. „Alles wird virtuell“, sagt der Wiener im Vorfeld des F1-Rennens in Spielberg. Die Entwicklungen in der Formel E und der eSports-Boom sind für Wolff Schritte in diese Richtung.
„Ich glaube, dass wir auf dem falschen Dampfer sitzen“, meinte Wolff. Es sei klar, dass man in Zukunft verstärkt auf virtuelle Realität setzen müsse, um jüngere Generation zu erreichen. Bei „Fortnite“ werde „mit Comicfiguren gespielt“, man versuche, tunlichst weit weg von der Realität zu gehen. „Ich fragte meinen Teenagersohn, ob ihm das Spaß macht, mit Comicfiguren. Er sagte: ,Gerade das macht dann Unterschied!‘“
Mercedes deutlich in Front
Wie die Formel 1 der Zukunft unter der Eigentümerfirma Liberty Media aussehen wird, ist auch seit dem Treffen Anfang April in Bahrain unklar. Bis März 2020 sei noch Zeit, um Regeln und Motoren zu fixieren. Die geplante Budgetobergrenze, der Liberty-Vorschlag, liegt bei 129,5 Mio. Euro pro Saison; dies hält Wolff für Mercedes weiterhin „nicht machbar“. Also wird weiterverhandelt – und gefahren.
Die ersten Trainingsfahrten liefern zumeist die besten Daten des anstehenden Rennens. Mercedes-Star Lewis Hamilton fuhr zweimal Bestzeit. (fin/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.06.2018)