Formel 1: Hamilton verdirbt Ferrari das Heimspiel

Lewis Hamilton
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Lewis Hamilton triumphierte in Monza vor Kimi Räikkönen und Valtteri Bottas. Sebastian Vettel musste sich nach einer frühen Kollision mit Rang vier begnügen.

Ferrari muss weiter auf den ersten Heimsieg in Monza seit 2010 (Fernando Alonso) warten. 44 Runden durften die Tifosi darauf hoffen, dass Kimi Räikkönen – mit fast 39 Jahren der älteste Pole-Setter nach Nigel Mansell 1994 – die Durststrecke der Scuderia beendet, doch dann lancierte Lewis Hamilton im Grand Prix von Italien das entscheidende Überholmanöver und brachte seinen sechsten Saisonsieg danach sicher ins Ziel.

„Kompliment an Ferrari. Sie haben uns an diesem Wochenende einen harten Kampf geboten. Vielen Dank an die Fans für ihre Unterstützung, ohne die das Ergebnis nicht möglich gewesen wäre“, sagte Hamilton, der wie Bottas bei der Siegerehrung von den italienischen Fans ausgebuht wurde. Das ließ den Briten herzlich kalt („Ihr inspiriert mich trotzdem“), nicht zuletzt weil er seinen Vorsprung im WM-Duell mit Sebastian Vettel auf 30 Punkte ausbaute. Die Chancen des Deutschen wurden früh zunichte gemacht, als es im Zweikampf mit Hamilton zur Berührung kam und der Frontflügel des Ferraris brach. Vettel hatte Glück im Unglück, denn sein erzwungener Boxenstopp fiel in eine Safety-Car-Phase, da Brendan Hartley beim Start gecrasht war. Vettel war trotz der Aufholjagd bis auf Rang vier logischerweise enttäuscht. „Hätte, wenn, am Ende hat es mich getroffen“, meinte der Deutsche.

„Ausschlaggebend war der Dreher von Sebastian, der ihn massiv zurück geworfen hat. Meiner Meinung nach wäre er der schnellste Mann gewesen“, analysierte Mercedes-Sportchef Toto Wolff, der den Zwischenfall als „absolutes Racing, wie es sein soll“ bezeichnete. Dem WM-Vorsprung wollte er noch nicht zu viel Bedeutung geben. „Man weiß, wie schnell es gehen kann. Jetzt heißt es in Singapur Schadensbegrenzung zu betreiben. Ferrari hat das schnellere Auto, da müssen wir hin“, erklärte Wolff.

Unfaire Aktion von Verstappen

Für Aufregung sorgte wieder einmal Max Verstappen, der im Zweikampf Bottas von der Strecke geschoben hatte und dafür mit einer Fünf-Sekunden-Strafe belegt wurde. Es war nicht der erste solche Zwischenfall in der Karriere des jungen Niederländers, im Boxenfunk zeigte er sich wieder einmal uneinsichtig. „Sie tun wirklich alles dafür, das Racing kaputtzumachen. Ganz ehrlich, das ist Bullshit!“, schimpfte Verstappen in Richtung Rennleitung. Red-Bull-Kollege Daniel Ricciardo wurde einmal mehr Opfer eines Motorschadens, der Australier hat damit in vier der letzten sechs Rennen das Ziel nicht erreicht.

(red)

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