W-Serie: Frauenpower für den Motorsport

Jamie Chadwick ist einer der bekanntesten Namen im Starterfeld. Auch die Britin war anfangs skeptisch, inzwischen aber sieht sie die W-Serie als große Chance.
Jamie Chadwick ist einer der bekanntesten Namen im Starterfeld. Auch die Britin war anfangs skeptisch, inzwischen aber sieht sie die W-Serie als große Chance.REUTERS
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Ihre Ankündigung hat für Aufregung gesorgt, am Samstag startet die Premierensaison der W-Serie. Nicht als Konkurrenz, sondern Sprungbrett versteht sich die Rennserie für Frauen und möchte die Wartezeit auf die nächste F1-Pilotin verkürzen.

Geschlechterdebatten erhitzen die Gemüter, diesbezüglich war die W-Serie keine Ausnahme. Als Rückschritt kritisierte F1-Teamchefin Claire Williams die von Ex-Pilot David Coulthard vorangetriebene Einführung der Rennserie nur für Frauen im vergangenen Oktober, Indy-Pilotin Pippa Mann sprach von einem „traurigen Tag für den Motorsport“. Auch Catherine Bond Muir hielt die Idee anfangs für sexistisch, wie sie rückblickend gestand. Das Thema aber interessierte die auf Sportrecht spezialisierte britische Anwältin und sie begann zu recherchieren. Nach drei Jahren Vorbereitungszeit führt sie die Rennserie nun als CEO in ihre Premierensaison. „Wir glauben nicht an die Trennung, sondern daran, zu handeln, und das tun wir. Wir verbieten unseren Pilotinnen nicht, gegen Männer zu fahren, im Gegenteil: Wir wollen sie dazu ermutigen“, betont Bond Muir.

Obgleich es keine umfassenden offiziellen Daten gibt, scheint das Bild von Frauen im Motorsport ein eindeutiges zu sein. So werden in der von Usern geführten Website „Driver Database“ beispielweise 2117 Fahrerinnen, die in den letzten Jahren zumindest ein Rennen bestritten haben, gelistet, das sind gerade einmal rund 1,5 Prozent aller eingetragenen Namen. Während Frauen in der Indy- oder Nascar-Szene zwar in der klaren Minderheit, aber keine Seltenheit mehr sind, wartet die als Königsklasse des Motorsports gehandelte Formel 1 seit 1976 auf eine Grand-Prix-Teilnehmerin. Die Italienerin Lella Lombardi war mit insgesamt zwölf Starts die bislang letzte Pilotin, vor ihr versuchte sich Landsfrau Maria Teresa de Filippis in drei Rennen. Als letzter Trainingsgast firmiert Susie Wolff (2015), als letzte Testfahrerin Tatiana Calderón (2018). Die Kolumbianerin leistet in diesem Jahr weibliche Pionierarbeit in der Formel 2.

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