Vor dem Österreich-GP stellt sich nicht nur Mercedes-Star Lewis Hamilton der Sinnfrage, denn diese Monotonie ist erdrückend. Regeln, Machtspiele und Gier verhindern eine Trendwende.
Spielberg/Wien. Seriensieger sind keiner Sportart zuträglich. Sie dokumentieren die Überlegenheit eines Einzelnen, eines Teams, legen aber Schwächen aller anderen und des Systems offen. Solche Zyklen prägen viele Disziplinen, doch alternieren oft ihre Sieger. In der Formel 1 hingegen sind Alleinherrscher-Epochen, in denen ausschließlich einer – im besten Auto – jahrelang allen davonfährt, das übliche Prozedere. Warum?
Ob Williams, McLaren, Benetton, Ferrari, Red Bull Racing oder seit 2014 ausnahmslos Mercedes: Ein Rennstall gibt den Ton an und Sieger vor. Dieser Kreislauf generiert Fadesse. Aber nicht, weil charismatische Typen fehlen – Lewis Hamilton oder Sebastian Vettel polarisieren durchaus noch mit Lebensgeschichten, Auftritten oder Fahrstilen –, sondern weil der breite Konkurrenzkampf auf der Rennstrecke dem Erliegen nahe ist.