Dritte Medaille: Violetta Oblinger-Peters holte Bronze

Violetta Oblinger Olympia Bronze
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Die 30-jährige konnte im Wildwasser-Kanal in Shunyi im Kajak-Slalom Platz drei erreichen. Das Paddeln ist damit die erfolgreichste österreichische Sportart bei Olympia.

Violetta Oblinger-Peters hat am Freitag für Österreichs dritten Medaillengewinn der 29. Olympischen Sommerspiele in Peking gesorgt. Die gebürtige Deutsche und Ehefrau des Olympia-Siebenten Helmut Oblinger landete im Wildwasser-Kanal in Shunyi im Kajak-Slalom auf Platz drei. Nur die überlegene slowakische Siegerin Elena Kaliska und die Australierin Jacqueline Lawrence waren schneller als die 30-jährige Österreicherin.

Erste Reaktion der Bronze-Gewinnerin:  "Dieser Tag geht als der verrückteste meines Lebens in die Geschichte ein. Nach dem ersten Lauf hatte ich meine Medaillenhoffnungen bereits begraben. Nach dem Riesenfehler sagte ich mir: Das war's jetzt Vio, jetzt brauchst du neue Ziele. Nach dem ersten Lauf habe ich geweint, denn dafür hatte ich nicht vier Jahre lang hart gearbeitet. Doch der Heli (Ehemann Helmut, Anmerkung) hat gesagt, dass ich mich zusammenreißen soll. Er ist da immer sehr rational."

Der Weg zu Olympia-Bronze war ein harter, denn der künstliche Kanal in Shunyi fordert die Athletinnen wie kein anderer auf der Welt. Doch auch auf dem Weg zum Olympia-Start lagen einige Steine. Der härteste Brocken wurde am 25. März im Krankenhaus von Linz beiseitegeschafft. Bei der Athletin war 13 Tage zuvor eine Herzrhythmusstörung diagnostiziert worden, die behoben werden musste. Die Operation hatte sie vor dem heimischen Verband geheim gehalten, weil sie um die Olympiateilnahme fürchtete. Nur Familie, engste Freunde und Betreuer wussten davon.

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Nach dem Erfolg Violetta Oblinger-Peters ist das Paddeln nun die erfolgreichste österreichische Sportart im Zeichen der Fünf Ringe (ohne die Zwischenspiele 1906 in Athen), die insgesamt 14. Kanu-Medaille der Olympia-Geschichte für Rot-Weiß-Rot verbuchen durfte. Die 30-jährige Blondine aus Schärding ist mit Bronze im Kajak-Einer-Slalom aber erst die zweite Aktive, die im Wildwasser Edelmetall holte.

Für die Premiere in den reißenden Fluten hatte 1972 im Augsburger Eiskanal ebenfalls im Kajak-Einer-Slalom der Kärntner Norbert Sattler mit Silber gesorgt. Oblinger-Peters, eine gebürtige Deutsche, trug sich erst als dritte Frau in die olympische rot-weiß-rote Medaillen-Bilanz ein, nachdem im Flachwasser Gertrude Liebhart 1952 in Helsinki Silber und Fritzi Schwingl (jeweils Kajak-Einer 500 m) 1948 in London Bronze gewonnen hatten.

(APA/Red.)

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