Triathlon: Keine Top-Platzierung für Österreichs Asse

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Österreichs Triathlon-Trio bei den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro ist ohne die erhoffte Top-20-Platzierung geblieben.

Nach dem 47. Platz am Donnerstag von Thomas Springer wurde Sara Vilic am Samstag im Damen-Bewerb 37., Julia Hauser musste wegen Überrundung aus dem Rennen. Die aussichtsreiche Lisa Perterer hatte verletzt passen müssen. Gold ging an US-Favoritin Gwen Jorgensen.

Wie bei Springer lag der Rückstand der beiden rot-weiß-roten Damen in der Schwimmleistung begründet. Vilic verlor zwar nur 42 Sekunden auf die Spitze, damit verpasste sie aber die Top-Gruppe. Dort wurde von den Favoritinnen auf dem Rad Tempo gemacht. Auch wenn sich die Kärntnerin gut hielt und mithalf, ihre Gruppe an die erste Verfolgergruppe heranzuführen, der Zug zumindest auf eine Top-18-Platzierung war einmal abgefahren.

"Ich bin mit dem Ergebnis sicher nicht zufrieden", sagte Vilic. "Ich hatte einen guten Start und habe geglaubt, 'jawohl, ich habe es geschafft'. Dann bin ich aber ein bisschen ins Gedränge kommen. Und nach der ersten Boje war ich in der zweiten Gruppe." Auf dem Rad habe sie sich gut gefühlt, viel Arbeit verrichtet, was aber Kraft gekostet habe. "Das habe ich auf den ersten fünf Lauf-Kilometern gespürt, dann ist es wieder gegangen."

Rund zehn Sekunden hat sie beim Wechsel vom Rad zum Laufen verloren, nachdem sie die Verfolgergruppe als Gesamt-19. angeführt hatte. "Beim Helm runtergeben ist mir die Brille steckengeblieben. Ich habe den Helm nicht runterbekommen", erklärte Vilic. Grundsätzlich habe sie die Stimmung aber sehr genossen. "Es ist mit diesem Rennen ein großer Traum in meinem Leben ist in Erfüllung gegangen. Ich habe für Österreich starten dürfen."

Beim Zieleinlauf mit 6:54 Minuten Rückstand auf Jorgensen hat sich Vilic sichtlich gefreut. "Es sind dann Emotionen raufgekommen. Es war Emotion pur." Das war Hauser nicht vergönnt. Als sie in ihrer fünften von acht 4,81 km langen Radrunden von Jorgensen und der Schweizerin Nicola Spirig überrundet wurde, musste sie aus dem Rennen. Beim Schwimmen war die Wienerin nur als Drittletzte des Feldes aus dem Wasser gestiegen.

"Ich habe durch einen schlechten Start eine Gruppe verloren. Wir waren dann zu dritt, haben uns aber gegenseitig mehr behindert als zu schauen, dass wir gemeinsam noch einmal hinkommen", erläuterte die 22-Jährige. Am Rad habe sie noch alles versucht. "Aber gegen eine Gruppe kannst du alleine nichts machen." Hauser wolle nun intensiv am Schwimmen arbeiten: "Wenn du da nicht in der Spitzengruppe bist, bist du draußen."

Punkto Erfahrung habe sie wie Vilic viel mitgenommen, nachdem ihre Nachnominierung in Folge des Ausfalls von Perterer erst vergangene Woche in die Wege geleitet worden war. "Es ist ein anderes Rennen. Es geht mehr die Post ab als bei Weltcups oder WM-Rennen", meinte Hauser. "Man sieht, die vorne bereiten sich vier Jahre lang darauf vor. Jetzt habe ich auch vier Jahre Zeit."

Die 30-jährige Jorgensen holte als erste aktuelle Weltmeisterin Olympia-Gold. In der vierten und letzten Laufrunde spielte sie ihre Qualitäten aus, setzte sich unwiderstehlich und um 40 Sekunden von London-Olympiasiegerin Spirig ab. Die Eidgenossin rettete Silber mit fünf Sekunden Vorsprung auf ein heranstürmendes britisches Duo. Vicky Holland sprintete ihre Freundin Non Stanford schließlich auf den letzten Metern nieder und holte damit Bronze.

Auf der dritten Laufrunde hatte sich zwischen Jorgensen und Spirig ein mentaler Kleinkrieg um die Führungsarbeit entwickelt. "Es wollte keiner vorgehen", erzählte Spirig. "Ich habe daher gesagt, 'Los, Gwen. Ich habe schon eine Medaille (Gold 2012, Anm.), also bist du es, die arbeiten muss.' Im Endeffekt war sie stärker und schneller." Die 34-Jährige war auch mit Silber zufrieden, nachdem sie im März mehrere Brüche an der linken Hand erlitten hatte.

(APA)

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