Marcel Hirscher ist erstmals auch Olympiasieger. Österreichs Skistar schüttelte die Konkurrenz in der Kombination ab. Ausgangslage für diesen Triumph? "Meine beste Abfahrt und ein Blindflug im Slalom!"
Marcel Hirscher ist an seinem Ziel angekommen. Der Annabeger, 28, gewann erstmals Olympiagold. Der beste Skifahrer der Gegenwart und sechsfache Gesamtweltcupsieger bewältigte diese Aufgabe gleich in seinem ersten Rennen bei den Winterspielen in Pyeongchang.
Er startet noch im RTL und im Slalom, zwei weitere Goldenene scheinen nun nicht mehr vollkommen unmöglich. Zumindest ist viel Druck von seinen Schultern gefallen. Nun bleiben ihm diese Fragen nach Gold erspart.
Hirscher, Weltmeister in der Kombination, gewann in 2:06:52 Minuten vor Alexis Pinturault (FRA, + 0,23 Sek.) und Victor Muffat-Jeandet (FRA, + 1,02). Marco Schwarz hatte Pech, er wurde Vierter (+1,35 Sek.).
Marcel Hirscher strahlte, er hat es geschafft. "Es war ein Blindflug, war verdammt schwer. Aber lustig, ich habe es geschafft. Das war die Abfahrt meines Lebens, mir ist da wirklich Großartiges gelungen. Die Bedingungen im Slalom waren nicht leicht. Sie wechselten permanent, verrückt."
Für Österreich war es das dritte Olympia-Gold in der Kombination der Herren. 1988 hatte Hubert Strolz in Calgary triumphiert, am Tag genau vor 20 Jahren siegte Mario Reiter in Nagano. Hirscher hat noch zwei weitere Chancen, er ist im Riesentorlauf am Sonntag und im Slalom am 22. Februar der große Favorit.
Es ist die zweite Medaille für das ÖOC-Team bei diesen Spielen, die zweite in Gold. Am Sonntag hatte der 23-jährige Tiroler David Gleirscher im Rodel-Einsitzer unerwartet den Titel geholt. Für Hirscher ist bei diesen Titelkämpfen nun noch einiges drinnen, da das große Ziel schon erreicht ist. Am Sonntag (18. Februar) steht der Riesentorlauf, am Donnerstag nächster Woche (22.) der Slalom auf dem Programm. In beiden Bewerben ist Österreichs aktueller und insgesamt vierfacher "Sportlers des Jahres" Favorit.