Anna Gasser: Neue Chance, neues Glück

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Weltmeisterin, Weltcupsiegerin, X-Games-Gewinnerin - die Topfavoritenrolle von Snowboarderin Anna Gasser im Big Air bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang lässt sich nicht wegdiskutieren.

Weltmeisterin, Weltcupsiegerin, X-Games-Gewinnerin - die Topfavoritenrolle von Snowboarderin Anna Gasser im Big Air bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang lässt sich nicht wegdiskutieren. Die Kärntnerin hat den windbeeinträchtigten Slopestyle-Bewerb abgehakt und geht am Montag frisch motiviert in die Qualifikation. Ihr Freund und Teamkollege Clemens Millauer ist am Mittwoch an der Reihe.

Im Quali-Erfolgsfall heißt es bitte warten, ist das Finale der Damen doch erst für Freitag, jenes der Herren für Samstag angesetzt. Die ersten Trainings zeigten, dass auch der Kicker im Skisprungstadion in Alpensia windanfällig ist. "Er ist sehr gut gebaut, man hat eine gute Air-Time, es ist kein Problem, die schwersten Tricks zu zeigen. Aber der Wind macht es sehr schwierig, den Speed zu wissen", sagte Gasser.

Das Niveau im Training sei sehr hoch, bei vielen sei alles oder nichts angesagt. "Sie probieren alle ihre schwersten Tricks. Fürs Finale wissen wir, was alle machen werden. Es kann nur sein, dass es in der Quali die eine oder andere Überraschungsläuferin ins Finale schafft, weil sie auf volles Risiko geht." Ein sportlich hochstehender Wettkampf wäre wichtig und eine Art Revanche für den Slopestyle, wo ein Sicherheitslauf für Gold für Jamie Anderson (USA) reichte.

Falls wieder so ein Sturm gehen werde wie im Slopestyle, hoffe sie, dass die Veranstalter daraus gelernt haben und verschieben, meinte Gasser. "Es hat von überall her schon heftige Kritik gegeben. Und sehr viel Aufmerksamkeit. Sie schicken mittlerweile per Whatsapp schon Windstatistiken für den nächsten Tag mit, das war vorher nicht der Fall."

Millauer hatte im Slopestyle nur um 0,91 Zähler den Aufstieg ins Finale verpasst. "Der Sprung ist leider nicht ganz so groß, das ist für mich kein Vorteil, weil ich relativ groß bin und nicht ganz so schnell drehen kann wie zum Beispiel ein 17-jähriger Norweger, der einen Vierfachen macht. Ich werde in der Qualifikation schon alles geben müssen. Es kommen nur zwölf weiter, es wird jeder das Maximum geben, es wird einen 14er oder sogar 16er brauchen. Ich muss noch ordentlich trainieren, darf mich nicht einschüchtern lassen."

Er hätte seine Finalchancen etwas größer im Slopestyle gesehen, weil es da auf einen ganzen Lauf ankommen würde, und man auch die Rails gut fahren können müsse. "Im Big Air werde ich alles geben, ich werde meinen 14er machen und versuchen, ihn sauber hinzustellen und alles rauszuholen. Es wird drauf ankommen, wer es am schönsten macht, da ist natürlich die Tagesverfassung wichtig."

Bei der Generalprobe vor einem Jahr war der Kicker anders gebaut, laut Millauer hatten "ein paar Mädels eine schwere Zeit". Er glaube, dass Mädels und Jungs den Kicker, so wie er heuer dastehe, mehr mögen. "Er ist einfach ein bisschen spielerischer, man muss sich nicht ganz so hart konzentrieren."

Aber wenn man einen 14er mache und dreimal Überkopf gehe, dann gehe einem vielleicht die halbe Sekunde ein bisserl ab, die man im Vorjahr mehr hatte. "Aber grundsätzlich ist er gut gebaut. Der Absprung und die Landung passen perfekt zusammen. Wenn man es nicht übertreibt mit dem schnell Anfahren, ist es ein guter Kicker."

Die Enttäuschung aus dem Slopestyle wegzustecken, fiel Millauer leichter als Gasser. "Es war bei mir nicht so viel zu verkraften, ich habe gesagt, wenn ich meinen Lauf stehe, bin ich zufrieden. Bei Anna war natürlich eine Enttäuschung da, es hat sicher so ein, zwei Tage gedauert. Aber die Eltern von Anna sind da und ich glaube, wir alle zusammen haben sie recht gut aufgebaut. Da der Contest im Nachhinein gesehen nicht so ernst zu nehmen war, hat sie es, glaube ich, noch schneller verkraftet." Dies bestätige Gasser nachdrücklich. "Voller Fokus auf Big Air."

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