Tennis: Djokovic geht in Melbourne auf Hattrick los

Novak Djokovic schlägt sich ein.
Novak Djokovic schlägt sich ein.REUTERS
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Murray und Federer größte Konkurrenten, Nadal erneut großer Abwesender. Serena Williams rittert um den dritten Grand-Slam-Triumph in Serie.

Melbourne. Schon ist wieder ein Jahr vergangen, doch das epische Herren-Endspiel der Australian Open 2012 ist nicht vergessen: Nach 5:53 Stunden hatte sich Novak Djokovic im längsten Grand-Slam-Endspiel aller Zeiten über Rafael Nadal mit 7:5 im fünften Satz um 1:30 Uhr Ortszeit durchgesetzt. Ein Jahr später ist der topgesetzte Serbe neuerlich erster Sieganwärter - und der langzeitverletzte Nadal muss weiter zuschauen.

Djokovic ging die Saison locker an, hat nur beim Hopman-Cup etwas Spielpraxis geholt. Seine Auslosung, die ihm zunächst den Franzosen Paul-Henrie Mathieu bescherte, sieht gut für ihn aus. Erst im Viertelfinale käme es bei Verlauf nach Papierform gegen Tomas Berdych (CZE-5) zum ersten großen Prüfstein.

"Realistisch gesehen können drei gewinnen", erklärte die australische Tennis-Legende Pat Cash am Freitag bei der Auslosung in Melbourne. "Man muss Novak nennen, er ist der Favorit, aber Andy Murray wird immer besser", mutmaßte Cash und natürlich darf man auch Roger Federer, der diesmal ganz ohne Matchpraxis nach Australien gekommen ist, nicht vergessen.

Der 31-jährige Schweizer, in "down under" als Nummer 2 gesetzt, sieht dem Auftakt gegen Benoit Paire (FRA) gelassen entgegen. "Ich weiß, dass ich das Turnier gewinnen kann, wenn ich gut spiele", ist der 17-fache Major-Sieger selbstbewusst. Allerdings hat Federer seit der Final-Niederlage beim ATP-World-Tour-Finale in London gegen Djokovic vor zwei Monaten kein ernsthaftes Match mehr bestritten.

Spätestens im Halbfinale, wenn Federer zuvor im Viertelfinale die mögliche Hürde Jo-Wilfried Tsonga (FRA-7) meistert, könnte es zum ersten großen Showdown kommen: Ein Halbfinal-Duell mit Olympiasieger und US-Open-Champion Andy Murray.

Doch dieser könnte gefährlicher denn je werden. So locker wie in diese Australian Open konnte der Schotte noch in kein Grand-Slam-Turnier gehen, hat er doch zuletzt in New York endlich auch seinen ersten Major-Triumph gefeiert. "Die US Open und Olympia haben mich extrem motiviert", sagte Murray diese Woche. "Ich kenne jetzt das Gefühl, wenn man solche Events gewinnt. Es ist all die Arbeit wert, die man investiert."

Murray könnte zum ersten Spieler der Profi-Ära überhaupt werden, der seinem ersten Grand-Slam-Sieg gleich Titel Nummer zwei folgen lässt.

Bei den Damen wird der Sieg wohl über Serena Williams führen müssen. Die Nummer 3 des Turniers hat 2012 Olympia-Gold sowie die Major-Titel in Wimbledon und Flushing Meadows und dann auch noch das WTA-Saisonfinale in Istanbul gewonnen. Die 15-fache Grand-Slam-Einzelsiegerin sieht sich noch nicht am Zenit. "Ich habe mir eine Menge alte Matches auf YouTube angesehen und ich fühle, dass ich derzeit so ziemlich mein bestes Tennis spiele", erklärte Williams nach ihrem Titelgewinn in Brisbane vergangenes Wochenende.

Ihre schärfste Herausforderin wird Titelverteidigerin und Nummer 1 der Welt Viktoria Asarenka sein. Auch die heuer schon zweifache Turniersiegerin Agnieszka Radwanska scheint rechtzeitig in Topform gekommen zu sein, und die als Nummer zwei gesetzte Vorjahresfinalistin Maria Scharapowa möchte auch diesmal wieder um den Titel mitreden.

Doch wenn Serena Williams fit ist und ihr bestes Tennis zeigt, dann wird ihr Melbourne-Titel Nummer sechs nur schwer zu nehmen sein. Gelingt ihr dies, dann scheint die aktuelle Nummer 3 im Ranking endlich wieder dort auf, wo sie viele nach ihrem tollen Jahr 2012 eigentlich schon sehen: Auf Platz eins. Und natürlich würde ein 16. Major-Titel ihr auch die Chance auf den zweiten "Serena-Slam" ihrer Karriere nach 2002/03 eröffnen. Zwar nicht innerhalb eines Kalenderjahres, aber doch in Folge.

Zum Schlager gegen Linz-Siegerin Asarenka könnte es übrigens schon im Halbfinale kommen.

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