ATP Finals: Zverev meistert die Feuertaufe

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Die Premiere bei den ATP Finals in London ist dem 20-jährigen Alexander Zverev geglückt. Nun wartet am Dienstag der Schlager.

Der 20-jährige Alexander Zverev hat am Sonntagabend gleich seine erste "Feuertaufe" bei den mit 8 Mio. Dollar dotierten ATP Finals in London bestanden. Der Debütant beim Saisonfinale der acht besten Tennisspieler des Jahres rang im ersten Gruppenmatch den Kroaten Marin Cilic nach 2:05 Stunden mit 6:4,3:6,6:4 nieder. Zverev lag dabei im dritten Satz schon mit 1:3 zurück.

Der mit Abstand jüngste Spieler im Feld trifft nun am Dienstag im Schlager des Pools "Boris Becker" auf Roger Federer - es ist das Match der Nummern zwei und drei Welt. Zehn Tage vor dem 50. Geburtstag des Namensgebers seiner Gruppe gab Zverev ein Versprechen ab: Denn nach dem mehr oder weniger verpatzten Grand-Slam-Jahr möchte der Deutsche beim Saisonabschluss abliefern und im Kampf um die Entscheidung ganz vorne mitreden.

Zverev war überglücklich über den ersten Sieg und auch darüber, dass er den Druck des erstmaligen Auftritts in der imposanten O2-Arena gut hinter sich gebracht hat. "Ich bin glücklich, irgendwie zurückgekommen zu sein und das Spiel gewonnen zu haben", sagte Zverev. "Wenn man die Gelegenheit hat, hier zu spielen, dann muss man sein Bestes geben."

Auf Beckers Spuren

Zverev startete topmotiviert stark ins Match und übernahm gleich einmal das Kommando. Nach einem frühen Break ließ sich der diesjährige Rom- und Montreal-Triumphator, der in diesem Jahr schon fünf Turniere gewonnen hat, die 1:0-Satzführung nicht mehr nehmen. Doch Cilic konnte sich danach steigern, im gleichen Maße ließ sein Gegenüber etwas nach. Der US-Open-Sieger von 2014 steigerte seine Aufschlagleistung und schaffte mit 6:3 den Satzausgleich.

Als Cilic nach einem frühen Break mit 3:1 in Führung ging, schienen die Weichen zum Sieg für den Kroaten, der im aktuellen Ranking nur zehn Punkte hinter Dominic Thiem auf Platz fünf liegt, schon gestellt. Doch der junge Hamburger ließ nicht locker und schaffte nach 1:52 Stunden das Rebreak zum 3:3. Zverev blieb dran und nutzte eiskalt eine Schwäche von Cilic im zehnten Game: bei 5:4 für Zverev erarbeitete sich dieser bei 0:40 gleich drei Break- und damit auch Matchbälle. Zverev nutzte gleich den ersten zum insgesamt vierten Sieg im fünften Duell mit Cilic.

Der erste Deutsche beim ATP-Saisonfinale seit 2003 (Rainer Schüttler) bzw. der Jüngste seit 2008 kann jedenfalls nun bereits auf das Halbfinale hoffen. Zum ersten deutschen Sieg beim Masters seit Boris Becker (1995) ist es freilich noch ein weiter Weg.

Federer startet standesgemäß

Bereits zuvor hatte sich der Topfavorit des Turniers, der sechsfache ATP-Finals-Sieger Roger Federer, ein seinem ersten Match durchgesetzt. Der 36-jährige Schweizer besiegte den US-Amerikaner Jack Sock mit 6:4,7:6(4). Da am zweiten Spieltag der jeweiligen Gruppen jeweils immer die Sieger bzw. Verlierer des Auftakts gegeneinander spielen, kommt es schon am Dienstag zum Hit zwischen den Nummern zwei und drei der aktuellen Weltrangliste. Im weiteren Duell treffen Sock und Cilic aufeinander.

(APA)

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